Politik

Monti empfiehlt Schuldenstaaten Lockerung der Defizit-Ziele

Mario Monti hat in Rom Vertreter Spaniens, Irlands und Griechenlands empfangen und ihnen erklärt, dass eine Aufweichung der Defizit-Ziele die beste Maßnahme gegen die aktuelle Rezession sei.
22.09.2012 01:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Hollande: Deutschland und Frankreich sind das Herz Europas

Der italienische Premier Mario Monti hat am Freitag die Vertreter der von der europäischen Schuldenkrise besonders betroffenen Staatschefs empfangen: In Rom traf Monti mit Amtskollegen aus anderen Krisenländern zusammen, wie dem griechischen Regierungschef Antonis Samaras, dem irischen Premier Enda Kenny sowie dessen spanischem Kollegen Mariano Rajoy. Kenny nannte es danach "eine pragmatische Entscheidung", dass Italien wegen der scharfen Rezession seine Defizit- und Verschuldungs-Grenzwerte für dieses und das nächste Jahr gelockert hat. Dies werfe die Frage auf, wie viel Sparen eine nationale Wirtschaft verkraften könne. Für Irland ist die Lage besonders bitter: Sie sind am härtesten von den Troika-Forderungen betroffen und müssen ihre Schulden mit Zins und Zinseszins unter Aufsicht abarbeiten (mehr zur jüngsten Milliarden-Zahlung für den Schuldendienst - hier).

Schon in den vergangenen Monaten hatte Monti den italienischen Sparkurs vor allem auf der rhetorischen Ebene vorangetrieben: Tatsächlich vermied Monti einschneidende Maßnahmen, weil es ohnehin äußerst ungewiss ist, ob die im Parlament vertretenen Parteien den verbalen Vorgaben des Goldman Vertreters Premiers zustimmen würden.

Monti und Samaras lobten einander gegenseitig und priesen die Sparanstrengungen des jeweils anderen. Auch die Griechen haben bisher kaum einschneidende strukturelle Kürzungen vorgenommen. Sie ächzen jedoch unter dem kaum noch leistbaren Schuldendienst, dessen Erfüllung von der Troika überwacht wird. Die sieht offenbar wenig Verheißungsvolles, weshalb der schon längst fällige Bericht auf den St.Nimmerleinstag nach der US-Wahl verschoben wurde (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: CDU verliert an Boden - Linke setzt zum Höhenflug an
18.02.2025

Kurz vor der Bundestagswahl sind viele Wähler noch unentschlossen. Die aktuelle YouGov-Wahlumfrage zeigt größere Veränderungen bei den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturerwartungen verbessern sich entgegen Prognosen - Hoffnungen ruhen auf neuer Regierung
18.02.2025

Die Stimmung unter Finanzexperten hellt sich deutlich auf: Die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft verbessern sich unerwartet stark....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Auswandern deutscher Fachkräfte: Mehrzahl glaubt nicht mehr an Wohlstand durch harte Arbeit
18.02.2025

Karriere lieber im Ausland: Die Auswanderung junger Fachkräfte droht sich seit der Corona-Pandemie weiter zu beschleunigen, wie eine...

DWN
Politik
Politik Rubio trifft Lawrow: Außenminister-Treffen ohne EU und Ukraine - Selenskyj am Mittwoch in Saudi-Arabien
18.02.2025

In Riad haben die Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, Gespräche über mögliche Verhandlungen zur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Studie widerlegt Vorurteile über Arbeitsmoral
18.02.2025

Junge Menschen in Deutschland arbeiten mehr als je zuvor. Eine neue Studie zeigt: Die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen ist seit...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen verlieren Schwung: Wall Street wird ungeduldig mit Trump
18.02.2025

Donald Trumps Regierung hat losgelegt wie die Feuerwehr: Zölle wurden eingeführt, Hunderte von Präsidialdekreten unterzeichnet, der...

DWN
Politik
Politik Macrons Plan für die Ukraine: Europäische Truppen als Friedensgarant?
17.02.2025

Europa ringt um eine Antwort auf den Ukraine-Krieg. Frankreich und Großbritannien wollen eine Friedenstruppe entsenden, Kanzler Scholz...

DWN
Politik
Politik Tarifgespräche starten ohne Angebot von Bund und Kommunen
17.02.2025

Lohnplus oder Stillstand? Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst treten auf der Stelle. Die Gewerkschaften pochen auf höhere...