Unternehmen

Schweiz: Deutlicher Rückgang bei den Exporten

Im zweiten Quartal konnten Energieversorger, Pharmaindustrie und die Uhrenhersteller deutliche Produktionssteigerungen verbuchen. Doch die meisten Industriezweige, wie der Maschinenbau, haben deutliche an Substanz verloren.
04.10.2012 22:16
Lesezeit: 1 min

Die Produktion der Schweizer Industrie ist im zweiten Quartal um 4,6 Prozent gewachsen. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist der erhöhte Vertrieb von Pharmaindustrie und Uhrenherstellern, die ein Produktionsplus von 17,8 Prozent, bzw. 13,6 Prozent einfahren konnten.

Die Energieindustrie legte im Vergleich zum Vorjahr sogar um 16,8 Prozent zu. Aber es gibt auch Verlierer der Schweizer Industrie. Im zweiten Quartal verzeichnete der Export einen Produktionsrückgang von 13,2 Prozent. Die Gründe hierfür sind einerseits der schwache Absatzmarkt im europäischen Ausland und andererseits die starke Währung der Schweiz. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Schweizer Amtes für Statistik hervor.

Die Maschinenindustrie leidet unter dem Preisdruck der ausländischen Konkurrenz, was durch einen Produktionsrückgang in Höhe von 15,1 Prozent deutlich zum Ausdruck kommt. Das Bundesamt für Statistik führte Stichproben bei ca. 4.500 Unternehmen durch. Insgesamt lässt sich eine kürzere Lieferfrist bei den Unternehmen feststellen, was auf eine tiefere Kapazitätsauslastung hindeutet. Die Einkaufs- und Personalpolitik ist vorsichtiger geworden.

Klammert man die drei boomenden Wirtschaftszweige aus, so ergibt sich ein ernüchterndes Bild der Schweizer Industrie und es ist mit einer rückgängigen Auftragslage zu rechnen. Die Unternehmen rechnen nicht mehr mit deutlichen Wachstumsimpulsen für 2012. Wie die Credit Suisse mitteilt, ging der Einkaufsmanagerindex (PMI) im September um 3,1 Punkte zurück und liegt seit sechs Monaten in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50.

Auch die Börse verzeichnet keine Zuwächse mehr, da die Mischung aus positiven und negativen Nachrichten die Anleger verunsichert. Die Ankündigung der EZB, notfalls Staatsanleihen von krisengeschüttelten EU-Mitgliedsländern aufzukaufen, zeigen in den aktuellen Umfragen des BFS noch keine Wirkung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...