Finanzen

Wegen Inflation: EZB lässt Leitzins unverändert

Bei ihrer heutigen Ratssitzung hat sich die EZB dafür entschieden, den Leitzins bei 0,75 Prozent zu belassen. Im vergangenen Monat stieg die Inflationsrate in der Eurozone deutlich. Am frühen Nachmittag wird EZB-Chef Mario Draghi die weiteren Ergebnisse der Ratssitzung mitteilen.
04.10.2012 14:05
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Italien mit höchster Staatsverschuldung nach Griechenland

Es war nicht anders erwartet worden. Nachdem die EZB bei ihrer letzten Ratssitzung bereits den Leitzins beibehalten hatte und umfangreiche Eingriffe verkündete (deren Umsetzbarkeit rechtlich noch nicht ganz geklärt ist – hier), hatten Experten auch von der heutigen Ratssitzung in Slowenien keine Zinssenkung erwartet. Somit liegt der Leitzins weiter bei 0,75 Prozent. „Aus ökonomischer Sicht brauchen wir keine weitere Senkung des Leitzins“, sagte Christian Melzer von der Dekabank in Frankfurt der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Der Fokus liegt nicht auf einer Zinssenkung, sondern auch Spanien und einem möglichen Antrag“ bezüglich eines weiteren Rettungspaketes (das sorgt auch für sinkende Zinssätze auf spanische Anleihen – hier)

Grund für die Belassung des Leitzinses ist sicher auch der Anstieg der Inflation im Euroraum im September (mehr hier). Es ist mehr als genug Geld im Umlauf, das Problem liegt vielmehr darin, dass das Geld die Privatwirtschaft nicht erreicht. Zudem ist die Inflation in der Eurozone höchstwahrscheinlich deutlich höher, als die reinen Rechenergebnisse der Eurostat annehmen lassen (das sieht man auch sehr schön am deutschen Beispiel – hier). Allein in Griechenland explodierten die Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten (hier).

Weitere Themen

Neue EU-Pläne: Gefahr für Deutsche Bank, Commerzbank

Teheran: Demonstrationen gegen iranische Wirtschaftspolitik

Griechenland: Polizei geht mit Tränengas gegen Werftarbeiter vor

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...