Deutschland

Wegen Unsicherheit: Deutsche investieren, statt zu sparen

Im vergangenen Jahr haben die deutschen Privathaushalte weit weniger gespart als in den Jahren zuvor. Besonders in als krisensicher geglaubte Immobilien wurde das Geld investiert. Insgesamt stiegen die Sachinvestitionen um elf Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.
15.10.2012 12:57
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Merkel: In Griechenland wird es keine unkontrollierbaren Entwicklungen geben

Die seit mehr als zwei Jahren andauernde europäische Schuldenkrise hat sich auch in den Köpfen der deutschen Bevölkerung verankert, wenngleich Deutschland bis vor Kurzem noch nicht so stark von den Auswirkungen betroffen war. Doch die Unsicherheit der Deutschen ist groß und das zeigt sich auch in ihrem Sparverhalten. Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Montag mitteilte, haben die Deutschen 2011 deutlich weniger gespart als noch in den Jahren zuvor. Um zwei Milliarden Euro verringerte sich das Sparvolumen, das demzufolge nurmehr bei 172,6 Milliarden Euro lag.

Zudem fiel auch die Sparquote, die das Verhältnis von Sparsumme und verfügbarem Einkommen angibt,  2011 um einen halben Punkt auf 10,4 Prozent. Damit liegt sie jedoch im Vergleich zu anderen Ländern noch immer auf einem hohen Niveau. Insgesamt wuchs das Geldvermögen der Deutschen im vergangenen Jahr um 56,8 Milliarden auf insgesamt 4, 715 Billionen Euro – 1,2 Prozent weniger stark als noch 2010. Die Verschuldung der Privathaushalte sank im Verhältnis zu deren verfügbarem Einkommen von 97 auf 95 Prozent: der niedrigste Stand seit 1995.

Statt zu sparen investierten die Deutschen deutlich stärker in Sachvermögen, so der BVR. Besonders Wohnimmobilien waren gefragt. Mit insgesamt 43,2 Milliarden Euro investierten die Deutschen etwa elf Milliarden Euro mehr in Sachinvestitionen als noch 2010.

Weitere Themen

Deutschlands Renten: Weltweit nur drittklassig

EU-Beamter: Bailout für Spanien im November

Wolfgang Schäuble: Geldschwemme erhöht Inflationsgefahr

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...