Politik

USA: Industrie weiterhin stark angeschlagen

Die Aussichten für die amerikanische Wirtschaft stehen schlecht: Im Schlüsselstaat New York ist die Industrie zum dritten Mal in Folge geschrumpft. Der Einbruch übertrifft alle Erwartungen. New York gilt als Indikator für ganz Amerika.
16.10.2012 13:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Finanzminister: Neues Spanien-Bailout immense Gefahr für Italiens Haushalt

Das handelnde Gewerbe in New York, dem Schlüsselstaat für wirtschaftliche und industrielle Entwicklung in den USA, schrumpft bereits seit drei Monaten. Der Wirtschaftsindex der Federal Reserve Bank von New York zeigte für Oktober einen Wert von -6,2 Prozent an. Experten erwarteten -4,55 Prozent, berichtet Reuters. Bereits bei einem Wert von Null spricht man von Kontraktion der Industrie.

„Die US-Industrie ist immer noch am Kämpfen. Die Wirtschaft expandiert mit sehr kleiner, unterdurchschnittlicher Geschwindigkeit“, sagte Kenneth Kim, Wirtschaftsexperte der Universität Princeton. Der Bundesstaat New York gilt als Indikator für die gesamte Wirtschaft der Vereinigten Staaten.

Der US-Export gerät durch die schwache Nachfrage aus dem Ausland ins Stocken.  Doch auch auf dem Binnenmarkt sind die Aussichten kritisch: Aufgrund von drohenden Steuererhöhungen und Budgetkürzungen von rund 600 Milliarden Euro haben Unternehmen ihre Investitionen gedrosselt, berichtet Bloomberg. Die Sparmaßnahmen müssen zwar noch von dem Kongress verabschiedet werden, dies gilt jedoch als Formsache, sollte Barack Obama am sechsten November wiedergewählt werden.

Die Aussichten für die amerikanische Industrie sind mittelfristig nicht gut: das Handelsbilanzdefizit stieg um weitere 4,1 Prozent auf 44,2 Milliarden Euro. Der IWF hat seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum ebenfalls nach unten korrigiert (mehr hier). „Wir beobachten ein ziemlich kraftloses und bescheidenes Wirtschaftswachstum bis 2015“, sagte Doug Oberhelman, CEO des Maschinenherstellers Caterpillar auf der Industriekonferenz „MINExpo“ in Las Vegas.

Nach einer Studie der Washingtoner Organisation Brookings ist die Weltwirtschaft vom K.O. bedroht (hier). Als Auslöser gilt die schwache Situation in Europa. Die Europäische Industrie schrumpft bereits seit 14 Monaten (hier). In Deutschland fiel der Auftragseinbruch der Industrie doppelt so hoch aus, wie erwartet (hier).

Weitere Themen

Spanisches Bailout: Ohne Zustimmung der Euroländer droht Desaster

Merkel: „Wir wollen die EU nicht spalten“

Deutschland: Banken zocken Kunden mit Dispozinsen ab

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...