Politik

Griechenland: Immobilienmarkt steht vor dem Kollaps

Eine steigende Zahl von Häusern in Griechenland steht leer. Viele Griechen ziehen in kleinere Wohnräume, weil sie sich größere Wohnungen nicht mehr leisten können. Daher sind viele Mieter auch mit ihren monatlichen Zahlungen im Verzug. Die Vermieter müssten trotzdem Steuern zahlen.
27.10.2012 01:04
Lesezeit: 1 min

Die Situation des griechischen Immobilienmarktes spitzt sich immer weiter zu. Die Zahl der leer stehenden Häuser hat die 300.000er-Marke durchbrochen und steigt stetig weiter. Damit ist einem Bericht der Zeitung Kathimerini zufolge jede dritte Wohneinheit unbewohnt.

Selbst nach Mietkürzungen können die Vermieter die Objekte nicht an den Mann bringen, geschweige denn, die Häuser zu verkaufen. Die Nachfrage ist aufgrund der allgemein schlechten wirtschaftlichen Situation komplett weggebrochen. Gefragt sind momentan vor allem Einzimmer-Apartments und kleine Häuser bis 65 Quadratmeter.

Ein weiteres Problem sind die Mietrückstände. Nahezu die Hälfte der griechischen Mieter sind mit ihren Mieten zwischen zwei und sechs Monaten im Rückstand, in Einzelfällen sogar über ein Jahr, veröffentlichte der Panhellenische Verband der Immobilienbesitzer (POMIDA).

Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Situation machen die Griechen zahlungsunfähig. In Athen liegen die meisten Mieter mit ihren Zahlungen zwei Monate im Rückstand, während in Thessaloniki vier von fünf mit der Miete über fünf Monate im Verzug sind. Vor der Krise lagen Mietrückstände lediglich bei 15 bis 20 Prozent der Mieteinkünfte vor. Die Zahl hat sich inzwischen verdreifacht.

Die Vermieter haben die Mieten inzwischen reduziert. Sie wollen die Mieter in der Krise halten. Nachmieter zu finden ist gegenwärtig ein schwieriges Unterfangen. Trotzdem müssen Vermieter Steuern auf die Mieteinkünfte zahlen, die sie gar nicht empfangen. Die Mietsteuern entsprechen inzwischen zwei bis drei Monatsmieten auf das Jahr gerechnet. Mietobjekte sind für die Besitzer inzwischen eher eine Steuerbelastung, anstelle einer zusätzlichen Einnahmequelle.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...