Politik

Konservative in den USA fordern Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Brüssel

Der US-Think-Tank Heritage Foundation fordert von der amerikanischen Regierung die europäische Integration nicht mehr zu unterstützen. Die USA sollten außerdem keine weiteren Bailouts des Internationalen Währungsfonds (IWF) mehr mittragen.
06.11.2012 23:10
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Finanzminister: Spanien braucht keinen Bailout in diesem Jahr

Der amerikanische Think Tank Heritage Foundation fordert einen strikten Kurswechsel der US-Regierung in Sachen Europapolitik. Weitere Bailouts durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) sollten nicht mehr unterstützt werden, da die politische und ökonomische Integration in Europa ein Fehler sei, meinen die Politikberater. Die Europäische Union sei ein undemokratisches System und befördere anti-amerikanische Tendenzen.

„Die Eurozone ist mehr ein politisches als ein ökonomisches Unterfangen“, sagt Heritage-Politikexperte Ted Bromund dem EU-Observer. Er schlägt sogar vor, dass die US-Administration ihre diplomatischen Beziehungen mit der EU abbrechen und nur noch mit den einzelnen Nationalstaaten kommunizieren sollte. Für ihn sei klar, dass der Euro in der Form nicht länger existieren werde, falls die südeuropäischen Staaten weiter von Deutschland finanziert werden müssten. Bromund stellt fest, dass das „alte“ Europa versucht hat, Deutschland einzudämmen, aber heute sei Deutschland Europa.

Der Think Tank ist für seine extreme Haltung zu diversen Themen bekannt. So sei der von Menschen verursachte Klimawandel ein Mythos. Er plädiert auch für mehr militärische Einsätze im Nahen Osten und für erhöhte Verteidigungsausgaben. Die Vereinigten Staaten sollten sich außerdem aus der Unesco zurückziehen und die freien Märkte als moralische Instanz anstelle der Staaten einsetzen, so die Auffassung des Think Tanks.

Mit einem Budget von 80 Millionen Dollar pro Jahr und 280 Mitarbeitern sticht die Heritage Foundation jeden europäischen Think Tank an Größe und Ressourcen aus. Die Politikberater stehen der Republikanischen Partei nahe. Es wird erwartet, dass im Fall eines Sieges von Mitt Romney so manches Personal für das Weiße Haus aus dem Think Tank rekrutiert wird.

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