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Etwa jeder zehnter deutscher Erwachsene in Deutschland ist massiv verschuldet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg Zahl der überschuldeten Personen 2012 wieder deutlich an. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform zählt in ihrem Schuldenatlas 2012 insgesamt 6,6 Millionen Bürger, die in der Schuldenfalle stecken. Das sind rund 190.000 Menschen mehr. Insgesamt sind sie Zahlungen in Höhe von 217,6 Milliarden Euro schuldig geblieben. Die Schuldnerquote liegt so bei 9,65 Prozent. In den Jahren 2005 bis 2008 lag die Quote allerdings höher.
Die erhöhte Anzahl an überschuldeten Personen resultiert aus der zunehmenden Konsumverschuldung, teilt das Inkasso-Unternehmen Creditreform mit. Vor allem in Ostdeutschland häufen sich die Fälle von Zahlungsunfähigkeit. Die Hauptursachen waren demnach unangemessenes Konsumverhalten, Scheidung oder Trennung und Krankheiten. Arbeitslosigkeit oder Selbständigkeit hätten in der Bedeutung jedoch abgenommen.
Prinzipiell liegt Überschuldung vor, wenn eine Person seine fälligen Zahlungsverpflichtungen auch in absehbarer Zeit nicht begleichen kann und sie kein Vermögen oder andere Kreditmöglichkeiten zur Verfügung haben. Bayern (6,98 Prozent) und Baden-Württemberg (7,66 Prozent) führen das Ranking der Bundesländer mit der geringsten Verschuldungsquote an. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Berlin (12,56 Prozent) und Bremen (13,62 Prozent).
Auch der Blick auf die Struktur der Schuldner stimmt nachdenklich. In der langfristigen Perspektive ist der Anteil der Frauen in der Schuldenfalle deutlich gestiegen. Waren im Jahr 2004 nur 2,09 Millionen Frauen von Überschuldung betroffen, sind es 2012 bereits 2,4 Millionen. Auch eine Vielzahl junger Menschen steht in der Kreide. In Deutschland waren 2012 rund 216.000 Schuldner jünger als 20 Jahre. Die zunehmende Überschuldung macht auch vor dem Alter keinen Halt. So waren 2012 rund 1,57 Millionen der über 50 jährigen überschuldet. Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden.
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