Unternehmen

Nun auch weniger Aufträge aus Übersee: Italien rutscht immer tiefer in die Krise

Lesezeit: 1 min
19.11.2012 13:43
Schlechte Nachrichten aus Italien: Die Industrieaufträge sind im Vergleich zum Vorjahr dramatisch eingebrochen. Nicht nur die Euro-Zone, sondern auch Asien und die USA wenden sich von Italien ab. Mario Montis Aussage, sein Land werde niemals Geld von der EU brauchen, ist in diesem Kontext als Hilferuf zu verstehen.
Nun auch weniger Aufträge aus Übersee: Italien rutscht immer tiefer in die Krise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Attacke aus Paris: „Deutschland sollte einen Wohlfahrtsstaat errichten, der diesen Namen verdient!”

Neben der hohen Staatsverschuldung rutscht die italienische Wirtschaft nach und nach immer weiter in Richtung Rezession. Im September sanken die Industrieaufträge im Monatsvergleich um vier Prozent, wie die italienische Statistikbehörde ISTAT am Montag mitteilte. Damit liegen sie nun 12,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auf dem heimischen Markt sank der Umsatz im September um 3,7 und in den ausländischen Märkten um 5,3 Prozent.

Doch nicht nur die Nachfrage in Italien selbst und in der Eurozone war schwach. Vielmehr sind im September nun auch die Aufträge aus Übersee um 7,4 Prozent gegenüber dem August eingebrochen. Besonders im Metall verarbeitenden Gewerbe gab es einen starken Rückgang um 18,4 Prozent. Im dritten Quartal war das BIP um ein Viertel auf 0,2 Prozent gesunken. Der derzeitige italienische Finanzminister Vittorio Grilli forderte angesichts der schlechten Nachrichten bereits mehr Einsparungen und entsprechende Steuersenkungen (hier).

Erst Ende September ließ es sich Italiens Premier Mario Monti jedoch nicht nehmen, darauf zu verweisen, dass Italien von der „Liste der Länder, die eine Quelle der Probleme für die Eurozone sind, verschwunden“ ist (mehr hier). Die Notwendigkeit, italienische Anleihen von der EZB kaufen zu lassen, um die Refinanzierungskosten für das Land zu drücken, lehnte er ebenfalls erst einmal ab (hier). Immerhin sehe man am Ende des Tunnels bereits Licht. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung im eigenen Land könnte das Land aber schneller Hilfe benötigen, als es Monti lieb ist. Zumal einige einen Bailout für Italien sogar begrüßen würden, um sicher zu stellen, dass die zukünftige Regierung den Sparkurs Montis einhalte.

Weitere Themen

Krisensitzung in Brüssel: Lagarde bricht Asien-Reise ab

Harte Gangart: Van Rompuy eliminiert Großbritannien aus EU-Budget

Lateinamerika-Gipfel: Spanien bittet ehemalige Kolonien um Finanzhilfe

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten!
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...