Aktuell: Finanzexperte sieht Frankreich im Epizentrum einer neuen Euro-Krise
Die Kapitalzuflüsse nach Österreich sind im ersten Halbjahr 2012 deutlich zurückgegangen. Als Hauptgrund dafür führt eine Statistik der Österreichischen Nationalbank (OeNB) hohe Dividendenzahlungen an, die Tochterfirmen in Österreich an ihre ausländischen Mutterfirmen zu zahlen haben. Mit 4,4 Milliarden Euro fielen diese überdurchschnittlich hoch aus. Für Österreich bedeutet dies ein negatives Gesamtergebnis bei den Direktinvestitionen in Höhe von 370 Millionen Euro.
Aufgrund des Leistungsbilanzüberschusses in Österreich ist die Abhängigkeit von Direktinvestitionen zwar nicht sehr hoch. In der zweiten Hälfte des Jahres 2012 hat sich der negative Trend jedoch fortgesetzt. Abzuwarten bleibt, in welchem Ausmaß sich der Einstieg des mexikanischen Investors Carlos Slim bei der Telekom Austria zu Buche schlägt. Das Österreich als Markt für ausländische Investoren an Attraktivität verloren hat, beweist ein Blick auf die Länder, deren Kapitalzufluss zugenommen hat.
Der Geldfluss bewegt sich tendenziell aus Österreich hinaus. Heimische Investoren haben bis zum Sommer 5,3 Milliarden Euro im Ausland investiert. Knapp die Hälfte davon stellen Mittel aus Eigenkapital dar, der Rest setzt sich aus reinvestierten Gewinnen und Kreditgewährungen von Banken und Versicherungen zusammen.
Die mit Abstand meisten Investitionen finden in der Türkei statt, in der gemäß der Nationalbank für 2012 rund 1,3 Milliarden Euro investiert wurden. Auf dem zweiten Platz befinden sich Polen, die Schweiz und Rumänien mit jeweils 0,6 Milliarden Euro an Investitionen. Die regionale Verteilung konzentriert sich auf die Länder Zentral-, Ost-, und Südosteuropas. Aber auch in Luxemburg und in den Niederlanden steigen die Kapitalzuflüsse aus Österreich.
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