Finanzen

Zukunftsbranche Rüstung: Deutschland will mehr EADS-Anteile kaufen

Insgesamt will die deutsche Regierung über die Staatsbank KfW Anteile in Höhe von 12 Prozent am Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS erwerben. Drei Prozent sollen von der französischen Regierung gekauft werden. Daimler ist hierbei der Verlierer.
23.11.2012 11:39
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Krugman fordert Spitzensteuersatz von 91 Prozent

Die deutsche und die französische Regierung haben sich im Streit über die Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS nun auf ein neues Modell geeinigt. Infolgedessen soll die  deutsche Staatsbank KfW ein Aktienpaket von drei Prozent von Frankreich kaufen, berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise. Der französische Anteil an EADS sinke dann auf zwölf Prozent. Damit legen die Regierungen einen monatelangen Streit über die Anteilsstruktur an dem Konzern nieder (hier). Die KfW sei von der Bundesregierung schon mit dem Kauf der Aktien beauftragt worden. Darüber will der Bund über die KfW auch 7,5 Prozent der Anteile der deutschen Investorengruppe Dedalus erwerben.

Insgesamt will Deutschland einen zwölf-prozentigen-Anteil bei EADS erreichen. So müsste die Bundesregierung zusätzlich zu den nun vereinbarten Ankäufen nur noch 1,5 Prozent von Daimlers Anteil erwerben. Mit 15 Prozent ist Daimler Großaktionär bei EADS, will aber die Hälfte seiner Anteile veräußern. Reduziert die Bundesregierung den Kauf der Daimler-Anteile müsste das Unternehmen versuchen, seine Anteile am freien Markt zu verkaufen. Damit würde letztlich die staatlich finanzierten Rettungsmaßnahme für Daimler sinken (hier).

Nach dem neuesten Modell kämen die deutsche und die französische Regierung jeweils auf einen Anteil von zwölf Prozent beim Rüstungskonzern. Derzeit sitzt der Bund mittels der KfW noch nicht im Aktionärskreis von EADS. Die KfW ist zwar beauftragt, Anteile zu kaufen, besitze aber noch keine, bestätigte das Bundespresseamt den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Es handele sich um einen Einstieg der KfW bei EADS. Man befinde sich noch in den laufenden Verhandlungen, in „engen, intensiven Gesprächen“. In den nächsten Wochen werden die Ergebnisse offiziell mitgeteilt. Eine Bestätigung des neuen Modells wollte das Bundespresseamt nicht geben. Der größte Anteil an dem Konzern liegt bei privaten Investoren aus Frankreich und Deutschland. Spanien hält einen Anteil von fünf Prozent.

Weitere Themen

Schlechte Geschäfte im Inland: Umsatzsteuer-Einnahmen brechen weg

Neue EU-Schwerpunkte: Mehr Geld für Bauern und Bürokraten

Finanzexperte sieht Frankreich im Epizentrum einer neuen Euro-Krise

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...