Unternehmen

Europa bricht weg: Deutsche Exporteure suchen Ersatz-Märkte

In den ersten neun Monaten fielen die Ausfuhren deutscher Produkte nach Italien und Spanien um jeweils mehr als zehn Prozent. Die deutschen Unternehmen setzen vermehrt auf Schwellenländer wie China.
26.11.2012 12:50
Lesezeit: 1 min

Die Schuldenkrise führt kontinuierlich zu einem Rückgang deutscher Exporte in die Euro-Länder, so das Statistische Bundesamt. In den ersten neun Monaten sind diese auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen: auf 37,6 Prozent. 2011 lag der Anteil noch bei 39,7 Prozent und vor Beginn der Schuldenkrise bei 42,8 Prozent.

Die Rezession in großen Teilen der Eurozone führt noch immer zu einer sinkenden Nachfrage nach deutschen Produkten. Die Exporte sind regelrecht eingebrochen. Die Ausfuhren nach Spanien sanken in den vergangenen neun Monaten um elf Prozent und nach Italien um mehr als zehn Prozent. Aus diesem Grund konzentrieren sich die deutschen Unternehmen nach und nach weiter auf große Schwellenländer wie China, was sie jedoch anfällig für die dortige, nur langsam sich erholende Wirtschaft macht.

Schon 2015 könnte der Anteil der deutschen Exporte in die Euro-Länder auf unter 35 Prozent fallen, schätzt die Deutsche Industrie und Handelskammer (DIHK). Es werde schon allein deshalb für die Euro-Zone „sehr schwierig werden, Anteile zurückzugewinnen, weil die großen Schwellenländer so schnell wachsen", sagte Ilja Nothnagel von der DIHK zu Reuters. Zwischen 2007 und 2011 hat sich der Export beispielsweise nach China auf 6,1 Prozent verdoppelt. Besonders für die deutsche Autoindustrie sei China der DIHK zufolge bereits der wichtigste Absatzmarkt (VW will bis 2015 zehn Milliarden Euro in China investieren – hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....

DWN
Politik
Politik Grüne kritisieren Wadephuls Aussage zu Verteidigungsausgaben als "naiv"
16.05.2025

Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen – ein Vorschlag, der Deutschland spaltet. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?...

DWN
Politik
Politik Merz warnt vor Wiederbelebung von Nordstream 2 – Geheimgespräche zwischen USA und Russland
16.05.2025

Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über Nordstream 2 alarmieren Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor einer...