Politik

Das Ende des Waffenscheins: US-Bürger bauen Pistolen mit 3D-Druckern

Eine interessante Vision wird von der US-Organisation Defense Distributed entwickelt: Bald kann jeder US-Bürger von zu Hause aus Waffen auf 3D-Druckern herstellen. Die Software dafür kann über das Internet bezogen werden. Die Drucker sind im Handel für jedermann erhältlich.
28.11.2012 00:22
Lesezeit: 1 min

Bald können US-Bürger mithilfe von frei verkäuflichen 3D-Druckern komplexe Werkzeuge, Kunstgegenstände und auch Waffen bequem von zu Hause aus herstellen. Die 3D-Drucker sind bereits auf dem Markt frei erhätlich. Vor allem die Industrie profitiert von der neuen Herstellungsmethode, die feines Kunststoffpulver in vielen hauchdünnen Schichten zu komplexen Gebilden zusammenschmilzt.

Der entscheidende Vorteil von 3D-Druckern ist, dass auf viele einzelne Bauteile verzichtet werden kann. Einfache Werkzeuge bis hin zu komplexen Maschinenbauteilen werden in einem Stück hergestellt. Schritt für Schritt kann auf diese Art auch ein Fahrrad produziert werden (siehe Video). Bislang wird hauptsächlich Kunststoff verarbeitet, es gibt aber auch schon 3D-Metalldrucker, die beispielsweise im Flugzeugbau eingesetzten werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ganz ohne Waffenschein und ohne jegliche staatliche Kontrolle können Bürger daher auch voll funktionsfähige Waffen im heimischen Wohnzimmer herstellen. Die Organisation Defense Distributed ist kurz davor, entsprechende Tests durchzuführen. Wie ein Sprecher dem Guardian mitteilte, stehe der Entwicklung der ersten „Wiki Waffe“ nichts mehr im Weg: „Wir haben die Logistik, die Zeit, die Ressourcen und das Geld“, sagte Mitgründer von Defense Distributed Cody Wilson. „Wir warten nur noch auf ein Stück Papier“.

Damit meint Wilson die Genehmigung von der US-amerikanischen Kontrollbehörde, um Waffen herstellen und verbreiten zu dürfen. Nur mit einer entsprechenden Waffenlizenz ist dies erlaubt. Die Organisation Wilsons versteht sich als gemeinnützig und möchte daher die Anleitungen für den Bau von Waffen im Internet frei verfügbar machen. Das erhöht die Gefahr für eine unkontrollierte Verbreitung von Waffen in amerikanischen Haushalten.

Mit frei verfügbaren Waffendesigns aus dem Internet wird eine Eindämmung des Waffenbesitzes in den USA, wie sie von der Regierung Barack Obamas zurzeit angestrebt wird, nahezu unmöglich gemacht. In wenigen Wochen erwartet Wilson die Lizenz von den Behörden und will dann umgehend mit der Produktion von Prototypen beginnen. Bis dahin werde allerdings auf die Annahme von Spenden der zahlreichen Sponsoren „aus Anstandsgründen“ verzichtet, sagte Wilson.

Die Funktionsweise von 3D-Druckern wird in diesem Video anhand der Herstellung eines Fahrrads aus Kunststoff veranschaulicht:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weitere Themen:

Monti knallhart: Briten sollen EU-Referendum abhalten

Europäischer Gerichtshof bestätigt ESM

Frankreich erklärt Stahlkonzern ArcelorMittal den Krieg

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...