Deutschland

Verdacht auf Steuerhinterziehung: Razzia bei der HypoVereinsbank

Die Bank soll bei Aktienhandelsgeschäften den Fiskus um etwa 124 Millionen Euro betrogen haben. Die Zentrale der HypoVereinsbank in München sowie zwölf weitere Gebäude wurden durchsucht.
29.11.2012 10:06
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Raffelhüschen: Inflation wird Kaufkraft der Rentner zerstören

Mehr als 60 Staatsanwälte, Kriminalpolizisten und Steuerfahnder sollen am Mittwoch die Firmenzentrale der HypoVereinsbank in München und zwölf weitere Gebäude durchsucht haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Bundeskriminalamt ermittelt ebenfalls. Der Bank wird vorgeworfen, Steuerhinterziehung im ganz großen Stil begangen zu haben. Etwa 124 Millionen Euro soll die HypoVereinsbank am Fiskus vorbeigeschafft haben, so die Justizbehörden.

Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Beschuldigte - Vorstandsmitglieder seien jedoch nicht unter Verdacht. Der Süddeutschen Zeitung zufolge haben sich Börsenhändler und die HypoVereinsbank den Dank der Steuerhinterziehung erzielten Gewinn aufgeteilt haben. 35 Prozent erhielten die Börsenhändler, 65 Prozent die Bank.

Dem Bundesfinanzministerium zufolge werden derzeit von den Steuerbehören aber auch andere, ähnliche Fälle geprüft. Es bestehe der Verdacht, dass der Fiskus sogar über einen längeren Zeitraum um Milliardenbeträge gebracht worden ist. Möglicherweise habe Absprachen zwischen Käufer und Verkäufer sowie an dem Handel beteiligten Banken bei Geschäften mit großen Aktienpaketen gegeben, so dass der Staat letztlich mehr Steuern erstattete, als er ursprünglich eingenommen hatte. Dies würde bedeuten, dass dem Fiskus regelrecht Geld entwendet worden ist. Dabei sollen die Beteiligten Gesetze ausgenutzt haben, was mittlerweile angeblich aufgrund strengerer Regeln jedoch nicht mehr möglich ist.

Weitere Themen

EU-Rechnungshof kritisiert Missbrauch bei Agrarhilfen für Osteuropa

Griechen-Rettung: Merkel braucht Kritiker in den eigenen Reihen nicht zu fürchten

Wegen Libor-Ermittlungen: Deutsche Bank bildet Rückstellung

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...