Der deutsche Mittelstand leidet in diesem Jahr nicht nur unter den Folgen der Schuldenkrise und der geringen Nachfrage aus dem Euroland, sondern auch unter einem massiven Anstieg der Stromkosten. Um durchschnittlich 12,9 Prozent haben sich die Kosten erhöht. Dies zeigt der aktuelle Strompreisvergleich des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer. Die Gründe für die massiven Preisaufschläge liegen vor allem in den „politischen Maßnahmen, die im Zuge der Energiewende ergriffen wurden“, erklärte der Geschäftsführer des Verbandes Volker Stuke. „Aktuell ist dies insbesondere die Erhöhung der EEG-Umlage“. Die Großhandelspreise seien dagegen im Augenblick sehr niedrig.
Die steigenden Stromkosten seien eine extreme Belastung vor allem für den Mittelstand, so der Verband. Bei einem Industrieunternehmen mit einem jährlichen Strombedarf von 4 Millionen kWh führe die Förderung der Erneuerbaren Energien 2013 zu zusätzlichen Kosten von über 200.000 Euro jährlich. Dies entspreche in etwa den Personalkosten von vier Arbeitsplätzen.
Für den Strompreisvergleich untersuchte der Bundesverband der Energie-Abnehmer 50 Netzgebiete, die insgesamt etwa zwei Drittel des deutschen Stromverbrauchs ausmachen. Dabei wurden die von den Kunden zu erzielenden Komplettpreise vor Steuern ermittelt. Der durchschnittliche Strompreis in den alten Bundesländern liegt bei 13,69 Cent pro Kilowattstunde, in den neuen Bundesländern hingegen sogar bei 14,97 Cent pro Kilowattstunde, so der Verband. Das große Gefälle zwischen den alten und neuen Bundesländern erkläre sich vor allem durch die deutlich höheren Netznutzungsentgelte in den neuen Bundesländern, erklärte der Verband.
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