Finanzen

Marc Faber: Geldschwemme treibt Aktienmärkte in den Crash

Lesezeit: 1 min
01.02.2013 00:56
Die massive Geldschwemme der größten Zentralbanken weltweit führte in den vergangen Wochen zu einem rasanten Anstieg der Aktienkurse. In der Realwirtschaft kam das Geld nie an. Nun drohen eine Aktienblase und ein Crash, warnt der Investor.
Marc Faber: Geldschwemme treibt Aktienmärkte in den Crash

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die umfangreiche Lockerung der Geldpolitik werde gefährliche Nebenwirkungen auf die Märkte haben, warnt der Investor Marc Faber in einem Interview mit der CNBC. „Wenn Sie Geld drucken, fließt das Geld nicht gleichmäßig in die Volkswirtschaft“, so Faber. Es fließe vielmehr zu einigen wenigen Menschen oder in einige Bereiche (die Banken machten Milliardengewinne – hier). Vor allem aber, erklärt Faber, floss es in die Aktien und bis vor etwa fünf Monaten in die Staatsanleihen.  „Ich glaube, dass die Märkte die Zentralbanken dafür bestrafen werden“, sagte Faber.

„Entweder werde der Anleihenmarkt zusammenbrechen oder es entsteht eine Aktienblase“, so Faber. In dem Fall drohen auch den Zentralbanken Verluste in Milliardenhöhe (mehr hier). „Die Börse ist nicht mehr günstig, in Asien etwa haben wir viele Märkte, die bis zu 250 Prozent über ihren Tiefstständen liegen“. Seit Beginn des Jahres stieg der britische FTSE 100 um sechs Prozent, der Nikkei 225 um 3 Prozent und der Shanghai Composite um 4,3 Prozent. Der S&P 500 Index hat seit Jahresbeginn um fünf Prozent und seit November 2012 um 12 Prozent zugelegt.

Faber selbst sagte bei CNBC, er rüstet sich deshalb bereits für einen Börsencrash. Das werde es ihm ermöglich, Schnäppchen am Aktienmarkt zu machen. „Zum ersten Mal seit vier Jahren, seit den Tiefständen im März 2009, liebe ich diesen Markt“, betonte Faber. Denn je höher die Kurse steigen, umso wahrscheinlicher werde ein Crash, sagte Faber auch im Hinblick 1987. Damals stiegen erst sechs Monate lang die Aktienkurse um 41 Prozent nach oben und brachen anschließend im Oktober und November um 40 Prozent wieder ein.

Die Geldpolitik der Zentralbanken hat immense Ausmaße angenommen. Die Bilanz der amerikanischen Zentralbank hat sich seit Ausbruch der Finanzkrise verdreifacht und liegt nun bei 20 Prozent des BIPs. Und die EZB-Bilanz entspricht mittlerweile 30 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der gesamten Eurozone (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Die EU sollte ukrainischen Flüchtlingen die Rückkehr nach Hause erleichtern
08.09.2024

Nach der Invasion der Ukraine im Februar 2022 fanden Millionen von Ukrainern Zuflucht in der EU, besonders in Deutschland und Polen. Diese...

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...