Finanzen

Wegen Energiewende: Gewinneinbruch bei Eon

Lesezeit: 1 min
14.03.2013 12:35
Der angeschlagene Energieriese Eon muss die Uranfirma Urenco verkaufen. Wegen der Schuldenlast hat Eon bereits Vermögenswerte in Milliardenhöhe veräußern müssen. Auch für das laufende Jahr wird mit einem Gewinneinbruch gerechnet.
Wegen Energiewende: Gewinneinbruch bei Eon

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Für 2013 rechnet der Vorstand von Eon mit einem Rückgang des Überschusses von etwa 50 Prozent. Das entspricht etwa zwei Milliarden Euro, die der Konzern im Vergleich zum Vorjahr (4,2 Milliarden Euro) weniger einnimmt. Als Grund für dafür wird die Energiewende angesehen, deren Folgen Eon derzeit härter treffen, als die Konkurrenz.

Das Unternehmen musste bereits Vermögenswerte in Höhe von etwa 17 Milliarden Euro verkaufen. Nun kündigte der Vorstand an, dass auch die Uranfirma Urenco dem Verkauf der Geschäftsteile zum Opfer fällt. Die Regionalversorger Eon Westfalen Weser und Eon Mitte sollen ebenso bis 2014 einen neuen Eigentümer bekommen. Durch den Verkauf dieser drei Geschäftsteile will Eon weitere zwei Milliarden Euro einnehmen.

Eon Vorstandschef Johannes Teyssen will auch bei den Investitionen sparen, um die Schuldenlast des Konzerns zu senken, die insgesamt bei etwa 36 Milliarden Euro liegt. Im vergangenen Jahr wurden noch sieben Milliarden Euro für Investitionen getätigt, bis 2015 will Eon nur noch 4,5 Milliarden Euro dafür ausgeben.

Eon besitzt viele Gaskraftwerke, deren Betrieb sich derzeit kaum noch lohnt. Schuld daran sind die niedrigen Kosten für CO2-Zertifikate. Der Energiekonzern RWE profitiert daher von dem Betrieb seiner Braunkohlekraftwerke. Eon ist zudem stärker in den südeuropäischen Krisenländern der Eurozone aktiv.

Teyssen, dessen Vertrag vom Aufsichtsrat bis 2018 verlängert wurde,  fordert schnelle Hilfe von der Politik, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gaskraftwerke zu steigern: „Unsere modernen, klimaschonenden Gaskraftwerke sind derzeit kaum rentabel, obwohl sie für die Systemstabilität dringend gebraucht werden“, sagte Teyssen dem Magazin Cash. Bis 2015 muss das Unternehmen insgesamt 11.000 Stellen streichen, 6.000 davon in Deutschland.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...