Hunderte Zyprioten versuchten am Morgen ihr Geld von den Banken zu holen. Betroffen waren vor allem die Genossenschaftsbanken, die auch am Samstag geöffnet sind. Die Banken hatten jedoch vorgesorgt und den Anteil der Einlagen eingefroren, den ihre Kunden entrichten sollen. Das Onlinesystem der Banken war ausser Betrieb gesetzt. Im Verlauf des Tages wurden die Banken geschlossen, wie der stellvertretende Präsident der Zentralbank im Rundfunk sagte.
Anlass für den Bank-Run war die Entscheidung der Euro-Gruppe und des IWF, Zypern ein Hilfspaket von 10 Milliarden Euro zu gewähren. Allerdings müssen die privaten Gläubiger an einem Schuldenschnitt beteiligt werden. Diese Maßnahme zielt gegen die Russen, die in den vergangenen Wochen bereits massiv ihr Kapital aus Zypern abgezogen haben (mehr hier).
Die einfachen Sparer, die das nicht können, bangen nun um ihre Ersparnisse. Der Beschluss der EU könnte weitreichende Folgen für Süd-Europa haben. Wenn den Südeuropäern klar wird, dass bei zukünftigen Rettungen auch der Zugriff auf ihre Ersparnisse eine Variante ist, sind weitere Bank-Runs vorprogrammiert.
Der Chef der Euro-Gruppe Dijsselbloem fordert nun Sparmaßnahmen, Banken-Restrukturierung und Privatisierungen.