Politik

Chaos in Italien: Napolitano droht mit Rücktritt

Gerüchten zufolge wollte Präsident Napolitano zurücktreten, um Neuwahlen zu ermöglichen. Stattdessen will er nun „bis zum letzten Tag“ Vermittlungsarbeit bei der Regierungsbildung leisten. Derzeit versinkt das Land in der Rezession.
30.03.2013 14:20
Lesezeit: 1 min

Giorgio Napolitano will nun doch bis zum Ende seiner Amtszeit am 15. Mai 2013 im Präsident Italiens bleiben. Gerüchte über einen möglichen Rücktritt ließen die Hoffnungen auf vorgezogene Neuwahlen in Italien aufleben. Aber Napolitano will weiter machen: „Bis zum letzten Tag“ könne er als Präsident noch „dazu beitragen, bessere Bedingungen zu schaffen“, um die politische Blockade zu lösen.

Die Möglichkeit des Rücktritts sei eine von vielen, die derzeit auf dem Tisch lägen, zitierte Reuters eine anonyme Quelle. Durch einen vorzeitigen Rücktritt hätte sein Nachfolger das Parlament auflösen und Neuwahlen schneller herbeiführen können.

Daraus wird nun nichts. Die Verfassung Italiens verhindert die Möglichkeit, dass Napolitano selbst das Parlament auflöst und Neuwahlen verkündet. Ein Rücktritt ist daher nur der erste Schritt von vielen, die benötigt werden, um in Italien wieder Fortschritte machen zu können.

Das Land ist von der Schuldenkrise in die politische Systemkrise gestürzt. Selbst nach erneuten Parlamentswahlen ist keineswegs sicher, dass es nicht wieder zu einer machtpolitischen Patt-Situation kommt. Italien steht daher vor einem politischen Stillstand, der noch Monate andauern wird.

Das Land befindet sich in der Rezession. Wegen der unsicheren politischen Situation zieht Rating-Agentur Moody’s eine Abwertung der Kreditwürdigkeit italienischer Staatsanleihen auf Ramsch-Niveau in Betracht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...