Politik

Frankreich braucht Geld: Hollande verkauft Wein-Sammlung

Hollandes Regierung muss sparen und braucht dennoch frisches Geld. Der Weinkeller im Elysée-Palast wird nun angezapft. 1.200 Flaschen besten Weines sollen versteigert werden.
02.05.2013 15:52
Lesezeit: 1 min

Rund 12.000 Flaschen mit feinstem Wein lagern im Elysée-Palast. Nun soll ein Teil davon versteigert werden. Frankreich muss sparen, will aber weitere Reformen umgehen.  Der Verkauf der Wein-Bestände ist da eine willkommene Einnahmequelle.

Mit dem Erlös aus der Versteigerung von Francois Hollandes Weinkeller soll eine billigere Wein-Sammlung gekauft werden. „Im Geiste einer guten Haushaltsführung werden die Einnahmen aus dem Verkauf in bescheidenere Weine reinvestiert“, zitiert France 24 das Pariser Auktionshaus Drouot. Neben der Auffrischung der präsidialen Weinbestände soll aber auch etwas Geld an den französischen Staat fließen.

1.200 Weinflaschen sollen am 30. und 31. Mai versteigert werden. Das ist ein Zehntel aller Flaschen in Hollandes Weinkeller. Die geschätzten Preise der verschiedenen Weinflaschen liegen zwischen 15 und 2.200 Euro für einen Petrus 1990. Vor allem Burgunder und Bordeaux, aber auch Weine von der Loire und aus dem Elsass stehen zum Verkauf. Der präsidiale Weinkeller wurde 1947 angelegt. Die dort gelagerten Weinsorten wurden über Jahrzehnte von den französischen Präsidenten genossen.

Die Versteigerung des Präsidenten-Weins erweckt zunächst den Eindruck, als würde Hollande nun doch an der einen oder anderen Stelle sparen wollen, um das Defizit zu verringern. Auch dieses Jahr wird das Defizit Frankreichs mehr als 3 Prozent betragen.

Der Weinverkauf ist letztlich leider nur ein symbolischer Akt. Doch Hollande verkauft gerade mal ein Zehntel seines Weinkellers und kauft dafür gleich wieder neue Flaschen. Es wär ja auch zu schade, wenn einige der Regale im präsidialen Weinkeller leer blieben.

Das zeigt: Nicht einmal beim Wein ist es dem Präsidenten ernst mit dem Sparen. Er kann nicht anders, als über seine Verhältnisse leben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung wollen CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Hart arbeiten – das ist alles“: Wie Nvidia zum Börsenliebling wurde
28.04.2025

Vom Tellerwäscher zum Tech-Tycoon – wie Jensen Huang mit eiserner Disziplin Nvidia zur KI-Supermacht machte und nun gegen die Schatten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...