Rund 12.000 Flaschen mit feinstem Wein lagern im Elysée-Palast. Nun soll ein Teil davon versteigert werden. Frankreich muss sparen, will aber weitere Reformen umgehen. Der Verkauf der Wein-Bestände ist da eine willkommene Einnahmequelle.
Mit dem Erlös aus der Versteigerung von Francois Hollandes Weinkeller soll eine billigere Wein-Sammlung gekauft werden. „Im Geiste einer guten Haushaltsführung werden die Einnahmen aus dem Verkauf in bescheidenere Weine reinvestiert“, zitiert France 24 das Pariser Auktionshaus Drouot. Neben der Auffrischung der präsidialen Weinbestände soll aber auch etwas Geld an den französischen Staat fließen.
1.200 Weinflaschen sollen am 30. und 31. Mai versteigert werden. Das ist ein Zehntel aller Flaschen in Hollandes Weinkeller. Die geschätzten Preise der verschiedenen Weinflaschen liegen zwischen 15 und 2.200 Euro für einen Petrus 1990. Vor allem Burgunder und Bordeaux, aber auch Weine von der Loire und aus dem Elsass stehen zum Verkauf. Der präsidiale Weinkeller wurde 1947 angelegt. Die dort gelagerten Weinsorten wurden über Jahrzehnte von den französischen Präsidenten genossen.
Die Versteigerung des Präsidenten-Weins erweckt zunächst den Eindruck, als würde Hollande nun doch an der einen oder anderen Stelle sparen wollen, um das Defizit zu verringern. Auch dieses Jahr wird das Defizit Frankreichs mehr als 3 Prozent betragen.
Der Weinverkauf ist letztlich leider nur ein symbolischer Akt. Doch Hollande verkauft gerade mal ein Zehntel seines Weinkellers und kauft dafür gleich wieder neue Flaschen. Es wär ja auch zu schade, wenn einige der Regale im präsidialen Weinkeller leer blieben.
Das zeigt: Nicht einmal beim Wein ist es dem Präsidenten ernst mit dem Sparen. Er kann nicht anders, als über seine Verhältnisse leben.