Politik

Club of Rome: Raubbau an Ressourcen treibt Welt an den Abgrund

Lesezeit: 1 min
07.06.2013 09:50
Schon jetzt wird die Knappheit von fossilen Brennstoffen und Uran zu einem ernsten Problem, warnt ein neuer Bericht des Club of Rome. Wichtige Metalle werden ebenfalls knapp. Das birgt einige Risiken und sei eine der „größten Herausforderungen unserer Zivilisation“.
Club of Rome: Raubbau an Ressourcen treibt Welt an den Abgrund

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In seinem neuen Bericht, „Der geplünderte Planet – Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen“ wird die Plünderung der wichtigen Bodenschätze analysiert und vor Augen geführt. Dem Bericht zufolge stellte die „allmähliche Erschöpfung kostengünstiger mineralischer Bodenressourcen (…) eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Wohlstands und des Wirtschaftssystems dar“, hieß bei der Vorstellung des Berichts.

Vor allem stellt der Bericht des Chemikers Ugo Bardi klar, dass man zwar noch lang versuchen kann, auch noch die kleinsten Reste wertvoller Ressourcen zu gewinnen. Doch dies erfordere immer kompliziertere Technik und stetig steigende Abbau-Kosten. Neben den Erzvorkommen und der Erschöpfung fossiler Brennstoffe sind auch die Metall-Ressourcen knapp:

„Metalle wie Kupfer, Zink, Nickel, Gold, Silber u. a. könnten ihr Fördermaximum in weniger als 20 Jahren erreichen. Einige mineralische Rohstoffe sind aufgrund ihrer industriellen Verwendung besonders kritisch: Es gibt keinen Ersatz für Platinmetalle in Fahrzeugkatalysatoren, Seltene Erden werden für Magnete benötigt und Gallium, Germanium und Indium sind unerlässlich für die Elektroindustrie.  Die Vorräte dieser Rohstoffe könnten in naher Zukunft knapp werden.“

So gab es zu Beginn des Kupfer-Abbaus beispielsweise eine durchschnittliche Konzentration von etwa 15 Prozent. Heute liege sie zwischen 0,5 und 1 Prozent, so der Bericht. Geopolitisch wird die Verknappung dieser Rohstoffe nicht ohne Auswirkung bleiben. 95 Prozent der weltweiten Kupfer-Produktion geschieht in Australien, China, Argentinien und Chile.

Bardi verweist  darauf, dass die „Schließung des industriellen Kreislaufs“ ein wichtiger Aspekt in der heutigen und zukünftigen Diskussion sein sollte:

„Durch den sparsamen Umgang mit dem, was übrig geblieben ist und mithilfe erneuerbarer Energien, kann die Zivilisation fortbestehen, sofern wir alle bereit sind, unsere verschwenderischen Gewohnheiten aufzugeben.“

Besonders problematisch ist jedoch auch die Abhängigkeit der modernen Landwirtschaft von Phosphor. Ohne funktioniert heut fast gar nichts mehr (hier). Auch dies ist geostrategisch von Bedeutung. 75 Prozent des bekannten Phosphor-Vorkommens findet sich schon heute nur in Marokko und der Westsahara.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...