In seinem neuen Bericht, „Der geplünderte Planet – Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen“ wird die Plünderung der wichtigen Bodenschätze analysiert und vor Augen geführt. Dem Bericht zufolge stellte die „allmähliche Erschöpfung kostengünstiger mineralischer Bodenressourcen (…) eine ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Wohlstands und des Wirtschaftssystems dar“, hieß bei der Vorstellung des Berichts.
Vor allem stellt der Bericht des Chemikers Ugo Bardi klar, dass man zwar noch lang versuchen kann, auch noch die kleinsten Reste wertvoller Ressourcen zu gewinnen. Doch dies erfordere immer kompliziertere Technik und stetig steigende Abbau-Kosten. Neben den Erzvorkommen und der Erschöpfung fossiler Brennstoffe sind auch die Metall-Ressourcen knapp:
„Metalle wie Kupfer, Zink, Nickel, Gold, Silber u. a. könnten ihr Fördermaximum in weniger als 20 Jahren erreichen. Einige mineralische Rohstoffe sind aufgrund ihrer industriellen Verwendung besonders kritisch: Es gibt keinen Ersatz für Platinmetalle in Fahrzeugkatalysatoren, Seltene Erden werden für Magnete benötigt und Gallium, Germanium und Indium sind unerlässlich für die Elektroindustrie. Die Vorräte dieser Rohstoffe könnten in naher Zukunft knapp werden.“
So gab es zu Beginn des Kupfer-Abbaus beispielsweise eine durchschnittliche Konzentration von etwa 15 Prozent. Heute liege sie zwischen 0,5 und 1 Prozent, so der Bericht. Geopolitisch wird die Verknappung dieser Rohstoffe nicht ohne Auswirkung bleiben. 95 Prozent der weltweiten Kupfer-Produktion geschieht in Australien, China, Argentinien und Chile.
Bardi verweist darauf, dass die „Schließung des industriellen Kreislaufs“ ein wichtiger Aspekt in der heutigen und zukünftigen Diskussion sein sollte:
„Durch den sparsamen Umgang mit dem, was übrig geblieben ist und mithilfe erneuerbarer Energien, kann die Zivilisation fortbestehen, sofern wir alle bereit sind, unsere verschwenderischen Gewohnheiten aufzugeben.“
Besonders problematisch ist jedoch auch die Abhängigkeit der modernen Landwirtschaft von Phosphor. Ohne funktioniert heut fast gar nichts mehr (hier). Auch dies ist geostrategisch von Bedeutung. 75 Prozent des bekannten Phosphor-Vorkommens findet sich schon heute nur in Marokko und der Westsahara.