Politik

Merkel profitiert von Chaos bei SPD

Die SPD liegt in der Wählergunst auf dem schlechtesten Wert seit zwei Jahren. In der Kanzler-Frage baut Angela Merkel ihren Vorsprung vor Peer Steinbrück deutlich aus. Die Unstimmigkeiten zwischen Steinbrück und seinem Parteivorsitzendem Sigmar Gabriel zeigen Wirkung.
28.06.2013 17:15
Lesezeit: 1 min

Die Uneinigkeit zwischen den Führungspersönlichkeiten der SPD hinterlässt deutliche Spuren in der öffentlichen Wahrnehmung der Partei. Grund ist der zu Tage getretene Machtkampf zwischen dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel.

63 Prozent der Bürger sind der Meinung, dass die SPD in wichtigen politischen Fragen eher zerstritten ist. Nur 29 Prozent halten sie laut aktuellem Politbarometer für eher einig. Noch im März hielten die SPD nur 42 Prozent für eher zerstritten und 46 Prozent für eher einig. Die CDU hingegen halten 54 Prozent für eher einig, 37 Prozent für eher zerstritten.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 43 Prozent (plus 1). Das ist ihr bester Wert seit 2005. Die SPD muss erneut Verluste hinnehmen und kommt nur noch auf 26 Prozent (minus 2). So schlecht lag sie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Unverändert bleiben hingegen die FDP (vier Prozent), die Linke (sechs Prozent) und die Grünen (13 Prozent). Die Alternative für Deutschland stagniert weiterhin auf drei Prozent und muss um den Einzug in den Bundestag kämpfen. Die sonstigen Parteien kämen zusammen auf fünf Prozent (plus 1).

Neben einer großen Koalition hätte damit derzeit nur eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder aus SPD, Grünen und Linke eine Mehrheit. 65 Prozent wollen Merkel auch nach der kommenden Bundestagswahl als Kanzlerin sehen, ein sattes Plus um acht Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang Juni. Nur 27 Prozent wünschen sich Steinbrück im Amt (Anfang Juni: 30 Prozent). Sogar bei den SPD-Anhängern hat Steinbrück mit 66 Prozent nur geringen Rückhalt.

Quer durch die politischen Lager sieht eine deutliche Mehrheit der Befragten den Hauptgrund im Falle eines guten Abschneidens der CDU/CSU im Faktor Angela Merkel. Nur 17 Prozent machen für ein solches Abschneiden dann das politische Programm der Union verantwortlich. Generell meinen 80 Prozent, dass sich die Parteien nicht an ihre Wahlkampf-Versprechen halten, wenn sie nach der Wahl an die Regierung kommen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Depotübertrag: Wie Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln - und dabei bares Geld sparen
25.06.2025

Ein Depotübertrag kann für Sie als Anleger zahlreiche Vorteile bieten, von geringeren Gebühren bis hin zu attraktiven Prämien für...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Wie Sie mit Zwangsversteigerungen Schnäppchen machen können
25.06.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine: Wie der Krieg die Spielregeln der Kommunikation neu schreibt
25.06.2025

Der Ukraine-Krieg macht PR zur Überlebensfrage: Firmen müssen Haltung zeigen, Helden inszenieren und russische Propaganda abwehren –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Industriestrompreis kommt: EU-Kommission für Subventionen bei Investitionen in grüne Technologien
25.06.2025

Brüssel öffnet das Tor für einen Industriestrompreis – aber nicht ohne Gegenleistung. Unternehmen dürfen auf staatliche Hilfe hoffen,...

DWN
Politik
Politik Energiepreise: Doch keine Senkung der Stromsteuer - Handwerksverband übt scharfe Kritik
25.06.2025

Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß zu senken. In dem...

DWN
Politik
Politik Iran-Schlag ein Desaster? Trump feiert, Geheimdienste widersprechen
25.06.2025

Trump feiert die Zerstörung der iranischen Atomanlagen – doch Geheimdienste zweifeln am Erfolg. Interne Leaks bringen das Weiße Haus in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: Generalsanierung soll vier Jahre länger dauern
25.06.2025

Die geplante Sanierung Dutzender wichtiger Bahnstrecken soll nach den Vorstellungen der Deutschen Bahn bis 2035 und damit vier Jahre...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Dieselgate und Dialogkultur: Der neue Ernst der Wirtschaftsethik
25.06.2025

Der Dieselskandal bei VW liegt Jahre zurück, wirkt aber nach. Vor allem als Symbol für eine Unternehmenskultur ohne Ethik und ohne...