Politik

Ende eines Hypes: Solar-Branche hat 15 Milliarden Euro verbrannt

Lesezeit: 1 min
10.08.2013 00:25
Fast alle deutschen Solar-Unternehmen sind mittlerweile pleite. Investoren in Energie aus Sonnenlicht haben insgesamt 15 Milliarden Euro verloren. Die Konkurrenz in China ist zu stark. Die Energiewende gescheitert. Der Hype hat ein abruptes Ende gefunden.
Ende eines Hypes: Solar-Branche hat 15 Milliarden Euro verbrannt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Blase ist geplatzt. Die Börsenkurse von Solar-Unternehmen sind schlagartig gefallen und haben ein Investitionsvolumen von 15 Milliarden Euro vernichtet. China beliefert Europa mit Solar-Anlagen, die viel billiger produziert und verkauft werden können.

Die Subventionierung von Solar-Energie im Zuge der Energiewende hat  die Kurse der börsennotierten Anbieter für Solar-Anlagen in die Höhe getrieben. Anleger stürzten sich auf die Möglichkeit und investierten. Doch der Hype ist nun vorbei. Die Energiewende kann als größte politische Fehlleistung von Kanzlerin Merkel angesehen werden (mehr hier).

Zu den größten Verlierern des Solar-Hypes zählt die Firma Solarworld. Seit dem Höchststand der Aktie hat das Unternehmen 5,29 Milliarden Euro an Wert verloren, berichtet Format. Im Januar 2013 folgte dann der Crash (mehr hier). Auf dem Finanzmarkt ist das Unternehmen derzeit nur noch 57,76 Millionen Euro wert.

Das Unternehmen Q-Cells hat derzeit einen Marktwert von 3,88 Millionen Euro. Der Preisverfall ist aber noch viel höher als bei Solarworld. Seit dem Höchststand der Aktie ist der Kurs von Q-Cells um 11,1 Milliarden Euro eingebrochen. Nirgendwo zeigt sich das Platzen der Börsenblase so deutlich wie hier.

Die Liste der Pleite-Unternehmen ist lang. Die Firma Conergy hat zuletzt Insolvenz angemeldet  (hier). Auch die Unternehmen Solon und Solar Millennium sind pleite. Die Firma Centrotherm hatte zwar Insolvenz angemeldet, wurde aber Ende 2012 wieder saniert.

Seitdem die EU im Solar-Streit mit China klein beigegeben hat, ist die Branche in der EU dem Untergang geweiht (mehr hier). Strafzölle gegen billige Importe aus dem Reich der Mitte hätten die Solarindustrie in Europa noch retten können. Allerdings nur bei hoher Subvention durch die EU und ihre Mitgliedstaaten.

Nicht nur die Anleger haben Verluste gemacht. Die Stromkunden müssen aufgrund der Umlage der Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kräftig draufzahlen. Auch die Unternehmen des Mittelstandes sind von dem Preisanstieg betroffen (hier).

Die Stromkonzerne nutzen die EEG-Umlage, um die Energie-Preise weiter in die Höhe zu treiben. In Deutschland hat das gut funktioniert. Deutschland hat die höchsten Energie-Preise in ganz Europa (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...