Finanzen

Manifest: Europäische Ökonomen fordern Auflösung des Euro

Der Verteilungskampf beginnt: Ökonomen aus ganz Europa haben ein Manifest formuliert, das die Teilung der Eurozone empfiehlt. Profitieren sollen sowohl die wettbewerbsstarken Länder im Norden und die verschuldeten Staaten im Süden.
21.10.2013 03:03
Lesezeit: 1 min

Die Unterzeichner des „Europäische Solidaritäts Manifest“ verfolgen nur ein Anliegen: Den geordneten Ausstieg der wettbewerbsstarken Länder aus der Eurozone. Das wäre die einzige Lösung der aktuellen Krise - für Nord- und Südeuropa.

Die Kernaussage: Die südlichen Länder der Eurozone sind in einer Rezession gefangen. Sie können ihre Währung nicht abwerten. Dadurch verkaufen sie weniger Produkte. Die nördlichen Länder müssen den Süden durch endlose Rettungspakete finanzieren. Im Süden droht der Ausbruch von schweren sozialen Unruhen. Im Norden verlieren die Menschen mit jedem Hilfspaket den Glauben an eine europäische Integration. Der Euro habe Europa nicht gestärkt sondern gespalten.

Interessant ist, wie die Gruppe der 17 Unterzeichner zusammengesetzt ist: Ökonomen, viele mit EU-Vergangenheit, aus Italien, Frankreich, Polen, Spanien, Dänemark, Portugal, Niederlande und Tschechien, wie der Vizegouverneur der tschechischen Nationalbank, Mojmir Hampl.

Deutschland ist mit Alfred Steinherr (Wirtschaftsprofessor und ehemaliger wissenschaftlicher Berater der EU-Kommission und des IWF) und Hans-Olaf Henkel vertreten. Henkel, ehemalige Präsident des BDI (Bundesverbandes der Deutschen Industrie) fordert seit langem eine eigene Währung für Österreich, Finnland, die Niederlande und Deutschland.

Die Forderung der Ökonomen kommen zu einem Zeitpunkt, da sich die EU aus vielen Gründen am Scheideweg befindet.

Durch die neuen Vorschläge von Angela Merkel zur Neuordnung der Euro-Zone erhalten die Ideen der Ökonomen politisches Gewicht.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...