Technologie

Tesla-Chef will Kolonie auf dem Mars gründen und besiedeln

Lesezeit: 2 min
30.09.2016 02:01
Das US-Technologie-Unternehmen SpaceX plant, Menschen auf den Mars zu bringen. Ein großer Anspruch, dem noch einige Kleinigkeiten im Wege stehen könnten.
Tesla-Chef will Kolonie auf dem Mars gründen und besiedeln

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Tesla-Gründer und Milliardär Elon Musk hat detaillierte Pläne zur Besiedlung des Mars vorgestellt. Mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX wolle er die Kolonisierung des Roten Planeten anstreben, sagte Musk am Dienstag auf dem Internationalen Astronauten-Kongress im mexikanischen Guadalajara. Die Erde werde möglicherweise irgendwann nicht mehr bewohnbar sein, bis dahin solle es Alternativen geben. „Die Menschheit sollte eine multi-planetare Spezies werden.“

Die ambitionierten Pläne des 45-Jährigen sehen große Raumschiffe vor, die mindestens 100 Menschen und große Mengen Material transportieren können. Zudem sollten die Raumschiffe wiederverwendbar sein und im Orbit beladen und betankt werden können, erklärte Musk. Damit ließen sich die Kosten von derzeit rund 10 Milliarden US-Dollar (knapp 9 Milliarden Euro) pro Passagier auf rund 140 000 Dollar drücken, ist er überzeugt. Der Mars biete sich zur Kolonisierung an, weil es dort Sonnenlicht und eine Atmosphäre gebe. Die Tageslänge sei vergleichbar mit der auf der Erde und es sei möglich, Pflanzen zu züchten.

Zunächst will SpaceX ein unbemanntes Raumschiff zum Mars schicken. Schon ab 2025 könnten nach den Plänen Musks die ersten Menschen zum Roten Planeten reisen. „Das wird ein großartiges Abenteuer“, sagte er. „Das Leben ist mehr als nur jeden Tag Probleme zu lösen. Man sollte jeden Tag aufwachen und inspiriert sein, Neues zu wagen.“ In absehbarer Zukunft könnten rund eine Million Menschen auf dem Mars leben. Zur Einordnung: Die US-Raumfahrtagentur Nasa sieht eine bemannte Mars-Mission frühestens in den 2030er Jahren.

Für die Reise zu unserem Nachbarplaneten entwickelt SpaceX das Triebwerk „Raptor“, das vor einigen Tagen erstmals in Betrieb genommen wurde. Es soll drei Meganewton Schub bringen - mehr als dreimal so viel wie das Triebwerk der aktuellen SpaceX-Rakete „Falcon 9“. „Raptor“ werde mit flüssigem Methan betrieben, das auch auf dem Mars gewonnen werden könne, hieß es.

SpaceX hatte zuletzt eine Reihe von Rückschlägen hinnehmen müssen. Anfang September war eine Rakete des Unternehmens beim Start auf dem US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida explodiert, ein Facebook-Satellit an Bord wurde zerstört. Im vergangenen Jahr hatte SpaceX eine Rakete verloren, die Nachschub zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen sollte.

Die Zweifel an Musks Vision sind groß. „Kurzum, eine ganze Menge Dinge müssen erst noch erfunden werden, bevor es die Menschheit zum Mars schafft – ganz zu schweigen davon, dort eine Kolonie zu gründen“, schreibt Bloomberg. Ein großes Problem sei, dass sich die Finanzierungsbedingungen für die Raumfahrt seit den 196oer und 1970er Jahren verschlechtert haben.

Doch selbst wenn eine SpaceX-Rakete zum Mars fliegt und Personen den extrem hohen Preis für einen Fahrschein zahlen, so können sie dort wahrscheinlich nicht laufen. Das größte Problem sind nicht einmal die 1zehn Milliarden Dollar für ein Einwegticket, über das Musk halb im Spaß redete. Was gebraucht wird, sind Menschen die den widrigen Bedingungen im Weltall trotzen können“, schreibt Bloomberg. „Nach einem Flug zum Mars können Sie dort nicht laufen“, wird eine Astrophysikerin zitiert. Die Muskeln hätten sich in der Schwerelosigkeit des Weltraumes bis dahin strak zurückgebildet. Zu den zahlreichen Widrigkeiten gesellen sich noch die extrem starke Sonneneinstrahlung auf dem Mars und die Tatsache, dass Astronauten jeden Monat etwa 1 Prozent der Mineralien in ihren Knochen verlieren.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...