Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling sieht keine Parallelen zwischen der Krise von Deutschlands größtem Geldinstitut Deutsche Bank und dem Kollaps der US-Bank Lehman Brothers. Einen Zusammenbruch der Deutschen Bank befürchte er nicht. Selbst wenn, würde dies keine wirkliche Krise auslösen, sagte Schelling am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Reuters. Die Turbulenzen rund um die Bank seien auch kein Diskussionsthema beim Treffen der europäischen Finanzminister, sagte er. "Über Deutschland brauchen wir uns jetzt wirklich keine Sorgen machen, das ist eine hochstabile Wirtschaft und eine hochstabile Finanzsituation".
Eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise wie nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers 2008 sollte nach Ansicht des Finanzministers überhaupt nicht mehr möglich sein. "Dazu haben wir die Bankenunion, die einheitliche Bankenaufsicht, die europäische Einlagensicherung, das heißt, wir haben alle Maßnahmen auf europäischer Ebene gesetzt, um den Finanzmarkt zu stabilisieren", sagte Schelling.
Alle Probleme sind nach Ansicht des Ministers nach der Finanzkrise aber noch nicht ausgestanden. "Ich bin überzeugt davon, dass wir gar keine Bankenkrise haben, sondern wir haben eine Profitabilitätskrise der Banken", sagte Schelling. Die Gewinnmargen seien derzeit von der Niedrigzins-Politik belastet. "Die Banken werden sich den Herausforderungen stellen müssen und Reorganisieren müssen", sagte Schelling.