Deutschland

CDU-Mann Laschet preist Pofalla: „Für jedes Unternehmen interessant“

Der CDU-Chef von NRW, Armin Laschet, findet es gut, dass Ronald Pofalla einen Job bei der Bahn bekommt. Männer von Pofallas Statur seien für viele Unternehmen interessant. Gereicht hat es allerdings nur zu einem Job in einem Staatsbetrieb.
04.01.2014 17:21
Lesezeit: 1 min

Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat den ehemaligen Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) gegen Kritik wegen seines möglichen Wechsels in den Vorstand der Deutschen Bahn verteidigt. "Es ist generell gut, wenn es einen Austausch gibt zwischen Politik und Wirtschaft", sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. "Und Pofalla ist mit seiner Erfahrung sicher für viele Unternehmen interessant."

Laschet spricht damit aus, was viele denken: Für jedes Unternehmen kann es sehr nützlich sein, einen kurzen Draht zur Bundeskanzlerin aufzubauen.

Denn das ist die einzige "Erfahrung", auf die Pofalla verweisen kann.

In der einzigen Sache, in der er wirklich gefordert war und etwas leisten hätte können, was sein Gehalt durch den Steuerzahler rechtfertigt, hat er kläglich versagt: Er hat nicht für die Deutschen in der NSA-Affäre gekämpft, sondern sich mit peinlichen Phrasen vor den Amerikanern in den Staub geworfen (mehr dazu hier).

Dass Unternehmen allen Ernstes ein Interesse daran haben könnten, solch einen schwachen Charakter anzustellen, ist auf die tiefgreifenden Verflechtungen von Wirtschaft und Politik zurückzuführen. Durch Hinterzimmer-Politik ist in den modernen Demokratien mittlerweile mehr zu erreichen als durch harte Arbeit oder Innovation. Beispiele dafür finden sich zuhauf.

Es ist jedoch interessant, dass Pofalla eben keinen Job in der Privatwirtschaft bekommen hat, sondern bei einem Staatskonzern versorgt werden muss.

In der nordrheinwestfälischen Heimat von Pofalla am Niederrhein gibt es dagegen Unmut, weil örtliche Parteimitglieder ohne Kenntnis von dessen Absichten Wahlkampf für Pofalla machten und sich nun getäuscht sehen. Vertreter der Opposition fordern vor Wechseln aus der Politik in die Wirtschaft eine Karenzzeit. Transparency International pocht darauf, dass der 54-Jährige sein Mandat niederlegt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ehemaliger Adidas-Chef rechnet mit Deutschland ab: "Seit 2003 keinen wirtschaftlichen Plan mehr"
19.02.2025

Der ehemalige Adidas-Vorsitzende Kasper Rørsted äußert sich kritisch über Deutschland und seine Wirtschaftspolitik. Verantwortlich für...

DWN
Panorama
Panorama Papst mit Lungenentzündung in Klinik: Große Sorge um Kirchenoberhaupt
19.02.2025

Papst Franziskus wurde wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert. Zunächst war von einer...

DWN
Panorama
Panorama Neue Betrugsmasche: Telekom-Kunden werden mit Fake-Mails getäuscht - Verbraucherschutz warnt
19.02.2025

Eine neue Betrugsmasche führt Telekom-Kunden mit gefälschten E-Mails hinters Licht. Die Verbraucherzentrale warnt vor der neuen...

DWN
Finanzen
Finanzen Xiaomi-Aktie: Rekordhoch und starke Impulse aus China – was Anleger jetzt wissen müssen
19.02.2025

Die Xiaomi-Aktie hat seit Anfang 2024 ihren Wert um 300 Prozent gesteigert. Wer in der Xiaomi-Aktie investiert ist, hat sein Kapital...

DWN
Finanzen
Finanzen Stiftung Warentest: PKV im Test - diese Tarife lohnen sich wirklich
19.02.2025

Schnelle Arzttermine und exklusive Leistungen – die private Krankenversicherung gilt als Premium-Schutz. Doch ein aktueller Test zeigt:...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten bringen neue Russland-Sanktionen auf den Weg
19.02.2025

Die EU-Staaten haben ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Unter anderem ist der Ausschluss weiterer Banken aus Swift,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Jobs: Künstliche Intelligenz bedroht diese 7 Berufe
19.02.2025

Ob in der IT, der Buchführung oder im Journalismus: KI wird die Arbeitswelt tiefgreifend verändern und laut neuesten Studien rund 60...

DWN
Politik
Politik Trump macht Ukraine und Selenskyj erneut schwere Vorwürfe: "Hättet eine Vereinbarung treffen können"
19.02.2025

Donald Trump macht die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut für den Krieg mit Russland verantwortlich. Auf einer...