Politik

Freihandelsabkommen TTIP: Chlor-Hühnchen im Anflug

Lesezeit: 1 min
06.01.2014 18:09
US-Finanzminister Jack Lew wird in Frankreich, Deutschland und Portugal das Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und EU bewerben. Kritiker des Abkommens warnen vor Chlor-Hühnchen und einer Aushöhlung des Rechtsstaats.
Freihandelsabkommen TTIP: Chlor-Hühnchen im Anflug

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

US-Finanzminister Jack Lew wird auf seiner Europareise das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und Europa bewerben. Die Verhandlungen verlaufen bisher komplett hinter verschlossenen Türen. Die Organisation Campact warnt vor weitreichenden Folgen. Sprecher Yves Venedey sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: "Wir befürchten, dass durch das Freihandelsabkommen TTIP Chlorhühnchen, Hormonfleisch und Gen-Essen ohne Kennzeichnung auf deutschen Tellern landet. Und das durch Sonderklagerechte für multinationale Konzerne Demokratie und Rechtsstaat ausgehöhlt werden."

Im Zuge des TTIP sollen die nationalen Konsumentenschutz-Behörden einem gemeinsamer Wächter unterstellt werden - von dem jedoch befürchtet wird, dass er vor allem die Durchsetzung der Interessen der internationalen Konzerne überwachen wird (mehr hier).

EU und USA wünschen wegen befürchteter Proteste vor allem eine positive Berichterstattung über die Segnungen des TTIP (hier).

Tatsächlich ist zu erwarten, dass das Abkommen die demokratischen Spielräume der EU-Staaten erheblich einschränken wird (hier).

Bei seinem Besuch bei Wolfgang Schäuble will Lew außerdem den Druck erneuern, dass Deutschland die schwache Binnennachfrage ankurbeln soll, um das globale Wachstum zu beschleunigen. Der erste Versuch, dieses Thema zu lancieren, wurde von den Deutschen allerdings ignoriert (hier).

Am Dienstag empfängt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble seinen US-Kollegen. Lew sei vor allem interessiert an den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Haushaltsreformen, so der Beamte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...