Politik

CDU will kurze Übergangzeiten für Job-Wechsel in Wirtschaft

Lesezeit: 1 min
12.01.2014 19:53
CDU-Politiker wollen nach sechs Monaten Übergangszeit von der Politik in die Wirtschaft wechseln dürfen. In der Debatte um den geplanten Wechsel von Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla zur Bahn sind sich die Regierungsparteien uneinig. Die SPD will eine Übergangszeit von 18 Monaten.
CDU will kurze Übergangzeiten für Job-Wechsel in Wirtschaft

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  

In der Debatte um den geplanten Wechsel von Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla zur Bahn (mehr hier) stemmen sich CDU und CSU gegen zu scharfe Regeln für Politiker-Wechsel in die Wirtschaft. „Ein gewisser Abstand ist aus meiner Sicht sinnvoll, aber 18 Monate sind viel zu lang“, sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder der Bild.

Außerdem müsse es Ausnahmen geben, etwa wenn jemand zur Europäischen Zentralbank gehe. Verkehrsminister Alexander Dobrindt wandte sich in der Welt am Sonntag gegen eine Pauschalregelung, da sie der Vielzahl möglicher Konstellationen wahrscheinlich nicht gerecht werde. Zum Fall Pofalla sagte er, wenn der Staatskonzern personelle Weichen stellen wolle, müsse er das intern klären.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann stellte in Aussicht, es werde „sehr bald“ eine Regelung geben, um Interessenkollisionen zu vermeiden. Die SPD tendiere zu einer Karenzzeit von 18 Monaten, die Union zu sechs Monaten. „Wir könnten uns auf einen Kompromiss bei zwölf Monaten einigen“, sagte er dem Spiegel.

Der geplante Wechsel Pofallas in den Bahn-Vorstand hatte die Debatte über Interessenskonflikte und Übergangszeiten neu entfacht (hier). Grüne und Linke verlangen mehrjährige Fristen. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist lediglich die Rede davon, dass eine „angemessene Regelung“ gefunden werden müsse.

Das Handelsblatt berichte, Bahn-Aufsichtsräte hätten dem Chef des Gremiums, Utz Hellmuth Felcht, vorgeschlagen, Pofalla zum Generalbevollmächtigten zu ernennen. Einen Vorstandsposten für den CDU-Abgeordneten lehnten sie dagegen ab.

Der Spiegel berichtet unter Berufung auf Bahn-Kreise, der CDU-Politiker könnte als Kompromiss seinen Posten unter Umständen erst im nächsten Jahr und damit deutlich später als geplant antreten. Zudem könnte Pofallas Vorstandsposten für Regierungskontakte 2017 mit dem frei werdenden Posten für Compliance und Recht verschmolzen werden. Damit käme es nur für eine Übergangszeit zur einer Vergrößerung des Vorstandes, die im Aufsichtsrat auf erhebliche Ablehnung stößt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...