Politik

K+S: Düngemittel werden immer gebraucht

Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S muss weitere Bergwerke erschließen. Die Kali-Vorkommen in Deutschland seien Mitte des Jahrhunderts erschöpft. Die weltweite Nachfrage nach Düngemitteln bliebt jedoch hoch.
12.01.2014 11:34
Lesezeit: 1 min

Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S muss selbst nach dem Bau eines Bergwerks in Kanada sich weitere Kali-Vorkommen sichern. Mit dem gut drei Milliarden Euro teuren Legacy-Projekt in Kanada wollen die Nordhessen neue Vorräte und Kunden erschließen und gleichzeitig die Produktionskosten senken, wie K+S-Chef Norbert Steiner der Welt am Sonntag sagte.

„Nach Legacy werden weitere Minen-Aktivitäten folgen müssen.“ Die Kali-Vorkommen in den K+S-Bergwerken in Deutschland seien Mitte des Jahrhunderts erschöpft.

Noch sei der Bau weiterer Bergwerke allerdings Zukunftsmusik und nichts für die kommenden zehn Jahre. „Jetzt konzentrieren wir uns auf Kanada“, sagte Steiner. „2016 soll die Produktion dort beginnen, zum Start mit einer Kapazität von rund zwei Millionen Tonnen. Langfristig können es dort vier Millionen Tonnen werden.“ Derzeit kommt der Konzern aus Kassel auf eine jährliche Produktion von bis zu 7,5 Millionen Tonnen.

Trotz der Turbulenzen am Kali-Markt seien die langfristigen Wachstumsperspektiven für das Düngemittelgeschäft gut, sagte Steiner. Mit der wachsenden Weltbevölkerung nehme auch die Nachfrage nach Düngemitteln zu. Die Aufkündigung des langjährigen Exportbündnis BPC des russischen Kali-Konkurrenten Uralkali mit dem weißrussischen Staatsunternehmen Belaruskali im Juli hatte die Kali-Preise in den Keller geschickt. „Mittlerweile scheint eine Bodenbildung bei den Preisen stattzufinden. Die große Aufgeregtheit im Markt ist erst einmal vorbei“, sagte Steiner. Bis er eine Prognose für 2014 wage, wolle er das Frühjahrsgeschäft im Februar und März abwarten. Ich bin aber nicht pessimistisch, wie man jetzt vielleicht erwarten könnte.“

K+S wolle unabhängig bleiben. „Wir suchen nicht nach einem Partner“, sagte der K+S-Chef. Mit einem Sparpaket stemmt sich der Dax-Konzern gegen den Preisverfall am Kali-Markt. Binnen drei Jahren will Steiner die Kosten im Vergleich zu den bisherigen Planungen um 500 Millionen Euro senken - möglichst ohne Entlassungen. „Bei K+S droht keine Kündigungswelle“, sagte Steiner. „Aber ich kann nicht ausschließen, dass Stellen wegfallen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...