Europas Jugend mangelt es an der Fähigkeit, auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Eine von drei Firmen sagt, ihr größtes Problem sei die Unfähigkeit der jungen Mitarbeiter. Das koste Zeit und Geld und verringere die Qualität. Das ergab die von McKinsey veröffentlichte Studie: „Education to Employment“.
27 Prozent der Firmen berichten darin, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten eine freie Stelle nicht besetzten konnten, da sie keinen geeigneten Bewerber finden konnten. Gleichzeitig hat einer von vier 16- bis 24-Jährigen weder Arbeit, noch befindet er sich gerade in der Ausbildung. Die Arbeitslosigkeit unter Europas Jugendlichen befindet sich auf einen Rekordhoch (mehr hier).
Die wachsende Qualifikationslücke kommt daher, dass sich die Arbeitsmärkte auf einem hochqualifizierten Niveau bewegen. Eine Studie der Europäische Kommission hat im Jahr 2012 festgestellt, dass bis 2025 rund 44 Prozent der EU-Erwerbstätigen in einem „hochqualifizierten Job“ tätig sein werden, während nur elf Prozent der Arbeitsplätze für Geringqualifizierte bereitstehen.
In allen befragten Ländern, mit Ausnahme Deutschlands, sagte nur jeder vierte Jugendliche, er sie über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten gut aufgeklärt worden. Viele können sich ein Studium - trotz Stipendien - nicht leisten.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien hat bereits die 50-Prozent-Marke geknackt (hier). Laut der McKinsey-Studie beklagen vor allem die Unternehmen in den Krisenländern über die Unfähigkeit der Jugendlichen, da es „ihren Interessen schade“.
In Deutschland sorgt der Staat dafür, dass unter den Jugendlichen Ruhe herrscht. Sie werden mit Bafög, Hartz 4 oder EU-Austauschprogrammen besänftigt (hier).
Die einzigen, die die Lage positiv bewerten, sind die Hochschullehrer und Ausbilder der jungen Menschen. Ganze 70 Prozent halten die Jugendlichen für „gut vorbereitet“, um auf den Arbeitsmarkt einzusteigen. Weniger als die Hälfte aller Jugendlichen ist derselben Meinung.
Für die Studie befragte McKinsey 5.000 Jugendliche, 2.600 Arbeitsgeber und 700 Hochschullehrer in acht EU-Ländern.