Politik

Studie: Europas Jugend taugt nicht für den Arbeitsmarkt

Schuld an der hohen Jugendarbeitslosigkeit haben die Jugendlichen selber. Sie hätten einfach nicht die Fähigkeiten, um auf dem Markt zu bestehen. Das behauptet das US-Beratungsunternehmen McKinsey. Laut ihrer Studie soll eine von drei Firmen die unfähigen Jugendlichen als ihr größtes Business-Problem sehen.
15.01.2014 00:07
Lesezeit: 1 min

Europas Jugend mangelt es an der Fähigkeit, auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Eine von drei Firmen sagt, ihr größtes Problem sei die Unfähigkeit der jungen Mitarbeiter. Das koste Zeit und Geld und verringere die Qualität. Das ergab die von McKinsey veröffentlichte Studie: „Education to Employment“.

27 Prozent der Firmen berichten darin, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten eine freie Stelle nicht besetzten konnten, da sie keinen geeigneten Bewerber finden konnten. Gleichzeitig hat einer von vier 16- bis 24-Jährigen weder Arbeit, noch befindet er sich gerade in der Ausbildung. Die Arbeitslosigkeit unter Europas Jugendlichen befindet sich auf einen Rekordhoch (mehr hier).

Die wachsende Qualifikationslücke kommt daher, dass sich die Arbeitsmärkte auf einem hochqualifizierten Niveau bewegen. Eine Studie der Europäische Kommission hat im Jahr 2012 festgestellt, dass bis 2025 rund 44 Prozent der EU-Erwerbstätigen in einem „hochqualifizierten Job“ tätig sein werden, während nur elf Prozent der Arbeitsplätze für Geringqualifizierte bereitstehen.

In allen befragten Ländern, mit Ausnahme Deutschlands, sagte nur jeder vierte Jugendliche, er sie über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten gut aufgeklärt worden. Viele können sich ein Studium - trotz Stipendien - nicht leisten.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien hat bereits die 50-Prozent-Marke geknackt (hier). Laut der McKinsey-Studie beklagen vor allem die Unternehmen in den Krisenländern über die Unfähigkeit der Jugendlichen, da es „ihren Interessen schade“.

In Deutschland sorgt der Staat dafür, dass unter den Jugendlichen Ruhe herrscht. Sie werden mit Bafög, Hartz 4 oder EU-Austauschprogrammen besänftigt (hier).

Die einzigen, die die Lage positiv bewerten, sind die Hochschullehrer und Ausbilder der jungen Menschen. Ganze 70 Prozent halten die Jugendlichen für „gut vorbereitet“, um auf den Arbeitsmarkt einzusteigen. Weniger als die Hälfte aller Jugendlichen ist derselben Meinung.

Für die Studie befragte McKinsey 5.000 Jugendliche, 2.600 Arbeitsgeber und 700 Hochschullehrer in acht EU-Ländern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...