Politik

Google entwickelt Kontaktlinsen zur medizinischen Überwachung

Lesezeit: 1 min
21.01.2014 00:03
Das Unternehmen stattet Kontaktlinsen mit Sensoren aus, die den Blutzucker in der Tränenflüssigkeit messen. Integrierte LED-Leuchten sollen anzeigen, wenn der Blutzucker-Spiegel zu hoch ist. Die Erfindung soll Diabetikern dabei helfen, ihren Alltag leichter zu bewältigen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der amerikanische Technologie-Konzern Google hat Kontaktlinsen entwickelt, die den Blutzucker-Spiegel erfassen können. Integrierte Sensoren messen den Blutzucker in der Tränenflüssigkeit und leiten die Daten an einen Miniatur-Chip in der Linse weiter. Der Prototyp sei in der Lage, in jeder Sekunde eine Messung des Blutzuckers vorzunehmen. Zukünftig sollen LED-Lampen in der Linse dem Träger anzeigen, wenn bestimmte Grenzwerte erreicht werden. Das Unternehmen hofft so „einen neuen Weg für Menschen mit Diabetes zu entwickeln, mit ihrer Krankheit umzugehen“, wie BBC berichtet.

Etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung leidet an einer Form von Diabetes. In den USA wird die Zahl der Menschen mit Diabetes sogar 26 Millionen (8 Prozent) geschätzt. Knapp 80 Millionen Menschen haben zudem stark erhöhte Blutzucker-Werte und gelten damit als zukünftige Diabetes-Kandidaten, berichtet Ärztezeitung. Die Internationale Diabetes Föderation (IDF) geht in einem Bericht davon aus, dass im Jahr 2035 etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung an einer Form der Blutzucker-Erkrankung leiden wird.

Das Unternehmen ist auf dem Sektor der mobilen Technologie weiter auf dem Vormarsch. Analysten schätzen, dass dieser Markt in den nächsten fünf Jahren einen Zuwachs von bis zu 35 Milliarden Euro verzeichnen wird.

Mit Google Glass entwickelte die Firma bereits einen tragbaren Computer der in einer Brille integriert ist. Das Produkt löste weltweit heftige Kritik aus, da es massiv in die Privatsphäre. Denn für Außenstehende sei nicht ersichtlich, ob sie gerade mit Google Glass fotografiert würden oder nicht. Zudem würden die Geräte umfangreiche Profile mit Standortdaten, Nachrichten und Fotos erstellen. (mehr hier).

Die Kontaktlinse befindet sich dagegen in einem frühen Entwicklungsstadium.

„Wir befinden uns mit dieser Technologie noch am Anfang, aber wir haben schon einige klinische Studien abgeschlossen, die uns helfen unseren Prototyp weiterzuentwickeln“, sagte das Unternehmen in einem Blogeintrag.

Google wird mit der Food and Drug Administration (FDA) in den USA zusammen arbeiten, um das Produkt für den Massenmarkt zuzulassen. Zusätzlich ist das unternehmen auf der Suche nach Partnern, die diverse Apps zur medizinischen Überwachung entwickeln.

Die FDA lies vor kurzem Mikrochips zur oralen Einnahme zu. Die Chips, die eine Größe von Sandkörnern haben, werden in Pillen eingelassen und zur medizinischen Überwachung eingesetzt (hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...