Aktuell:
Banken schnüffeln: Kommunisten als Bank-Kunden unerwünscht
Europas größter Medienkonzern Bertelsmann fährt dank massiver Gewinne seiner Fernsehtochter RTL den höchsten Gewinn seit sieben Jahren ein.
Der Überschuss stieg 2013 noch stärker als erwartet auf mehr als 800 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das entspricht einem Zuwachs von über 30 Prozent.
Vorstandschef Thomas Rabe hatte im November ein Gewinnplus von mehr als 20 Prozent in Aussicht gestellt. 2006 hatte Bertelsmann durch den Verkauf von Unternehmensteilen einen außergewöhnlich hohen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro eingefahren.
Zu dem Gewinnanstieg im vergangenen Jahr trug auch eine Neubewertung einzelner Konzerntöchter bei. Bertelsmann hatte im Jahresverlauf die komplett übernommene Musikrechte-Tochter BMG und Aktivitäten in Spanien höher bewertet als zuvor und dadurch Buchgewinne erzielt.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von 2,2 auf 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz stagnierte bei 16,4 Milliarden Euro. Die Ausschüttung für die börsennotierten Bertelsmann-Genussscheine soll ähnlich hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr.
Ertragsperle des Konzerns ist die europäische Fernsehgruppe RTL, die zuletzt rund zwei Drittel zum Gewinn beigetragen hatte. Bertelsmann will jedoch die Abhängigkeit vom überwiegend werbefinanzierten Fernsehgeschäft verringern. Das Unternehmen hatte RTL-Anteile verkauft und investiert das Geld in neue Geschäftsfelder wie Bildungs- und Digitalangebote in Schwellenländern und den USA.
Am Freitag äußerte sich Bertelsmann nicht näher zum Geschäftsverlauf. Einzelheiten sollen mit dem Geschäftsbericht am 26. März vorgestellt werden. Die im Nebenwerteindex MDax gelistete RTL Group veröffentlicht ihre Zahlen bereits am 6. März.
Seit Jahren ist der Schuldenabbau das oberste Ziel des Bertelsmann-Konzerns, der 2006 für 4,5 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufte, um einen Börsengang zu vermeiden. Zu dem Konzern gehören Europas größte Fernsehgruppe RTL, Europas größter Zeitschriften-Verlag Gruner + Jahr (G+J), der Buchverlag Random House und der Mediendienstleister Arvato.
Weitere Themen
EU entscheidet, wer Staatsbürger werden darf