Der Ex-Mitarbeiter der HSBC, Everett Stern, sagt aus, die größte Bank Europas würde nach wie vor illegale Geldwäsche betreiben. Stern war es auch, der die US-Behörde FBI im Jahr 2010 auf verdächtige Transaktionen innerhalb der HSBC aufmerksam machte. Dem FBI zufolge verschob die größte Bank Europas Milliardenbeträge für Drogen-Kartelle und Terror-Organisationen weltweit.
In einem Interview mit Russia Today äußerte Stern seine Zweifel, dass sich seit der Strafzahlung etwas an den Geschäftspraktiken geändert habe. Als er gefragt wurde, was sich seitdem bei der HSBC geändert habe, meinte Stern:
„Nichts und deshalb fordere ich über meine Anwälte, dass es eine neue Geldwäsche-Untersuchung gibt und Leute ins Gefängnis wandern.“
Der Bank wurde damals vorgeworfen, die Bestimmungen gegen Geldwäsche ignoriert zu haben. Dadurch habe sie eine Firmen-Klima geschaffen, in dem Geldwäsche florierte. Unter anderem habe sie Gelder für mexikanische Drogen-Kartelle, die Terror-Organisationen Hisbollah und al-Qaida und die russische Mafia verschoben. Auch die „Schurkenstaaten“ Iran, Sudan und Nord-Korea nutzten die Dienste der HSBC, um internationale Sanktionen zu umgehen, wie der Rolling Stone berichtete.
„Sie haben jede gottverdammte Regel gebrochen. Sie nahmen jede nur denkbare Form von illegalen und unlauteren Geschäften an“, sagte der Anwalt und ehemalige Ermittler des US-Senats, Jack Blum.
Dennoch kam die Großbank sehr milde davon. Im größten Geldwäsche-Skandal der Finanzgeschichte wurde sie im Jahr 2012 nur zu einer Strafe von 1,9 Milliarden Euro verurteilt. Das entsprach in etwa dem Profit, den die Bank binnen fünf Wochen erzielte. Bereits nach der Ankündigung des Strafmaßes stieg die HSBC-Aktie so stark an, dass die Bank den Verlust kompensiert hatte. Zudem musste keiner der verantwortlichen Banker ins Gefängnis und die Bank behielt ihre Zulassung in den USA.
„Ich habe alles riskiert, um diese Leute ins Gefängnis zu bringen“, sagte Stern. „Justizminister Eric Holder selbst hat während der Senats-Anhörungen gesagt, wenn man diese Banken der Strafverfolgung aussetzt, könnte das eine Finanzkrise auslösen“, so Stern.