Finanzen

Sieben Banker sollen Geldwäsche im Vatikan beenden

Der neue Wirtschaftsminister von Papst Franziskus erhält Unterstützung von sieben externen Finanz-Experten. Mit dieser Öffnung nach außen reagiert der Vatikan auf die anhaltenden Vorwürfe wegen Geldwäsche und Korruption.
28.02.2014 00:06
Lesezeit: 1 min

Papst Franziskus organisiert die Finanzen des Vatikans neu. Dabei beteiligt er auch externe Prüfer an der Kontrolle des Kirchenvermögens.

Franziskus will einen Wirtschaftsprüfer ernennen, der alle Institutionen des Vatikans kontrollieren soll. Dieser wird die Macht haben, „jederzeit Anhörungen aller Behörden des Heiligen Stuhls und des Vatikan-Staats durchzuführen“, zitiert Reuters eine Mitteilung des Vatikans.

Zudem will Franziskus ein Wirtschafts-Sekretariat schaffen, das ihm direkt untersteht. Chef dieses Quasi-Ministeriums wird der 72-jährige derzeitige Erzbischof von Sydney, George Pell. Dazu wird er nach Rom umziehen.

Pell wird von einem 15-köpfigen Gremium beraten, dem neben acht Prälaten auch sieben Finanzexperten „mit großer beruflicher Erfahrung im Finanzbereich“ aus der ganzen Welt angehören, so die Mitteilung.

Die für die päpstliche Güterverwaltung zuständige Abteilung Apsa werde zur Zentralbank. Sie werde „alle Verpflichtungen und Aufgaben übernehmen wie ähnliche Institutionen in der ganzen Welt“.

Alle Änderungen treten sofort in Kraft, bestehende Regeln werden ungültig, wenn sie den Änderungen widersprechen, so Franziskus.

Der Status der Vatikanbank, früher als Institut für religiöse Werke (IOR) bekannt, bleibe zunächst unverändert, so ein Vatikan-Sprecher. Franziskus hat eine Schließung der Bank nicht ausgeschlossen. Die italienischen Behörden ermitteln gegen die IOR wegen des Vorwurfs der Geldwäsche. Der Vatikan bestreitet die Vorwürfe.

Im vergangenen Jahr hat die IOR unter der Führung des Deutschen Ernst von Freyberg hunderte Konten geschlossen, strenge Regeln gegen Geldwäsche eingeführt und verschiedene Untersuchungen verdächtiger Aktivitäten gestartet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...

DWN
Politik
Politik Chrupalla: AfD unter dieser Bedingung offen für Koalition mit der CDU
30.01.2025

AfD-Co-Chef Tino Chrupalla signalisiert Kooperationsbereitschaft mit der CDU über die Zustimmung von Anträgen im Bundestag hinaus -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bank-Aktie: Postbank-Klagen trüben Geschäftsergebnis - Aktie fällt
30.01.2025

Die Deutsche Bank machte 2024 weniger Gewinn als von Analysten erwartet. Ein Streit um Entschädigungen für frühere Postbank-Aktionäre...