Politik

Britischer Geheimdienst späht Bürger über Webcams aus

Jahrelang hat der britische Geheimdienst Webcams benutzt, um die Bürger auszuspionieren. Alle fünf Minuten wurde ein Standbild gespeichert, oft „sexueller Natur“. Diese Form der Spionage ist legal, so der Geheimdienst.
01.03.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Der britische Geheimdienst GCHQ hat Bilder der Webcams von Yahoo-Kunden abgegriffen. Mehr als zwei Jahre lang soll das Programm mit dem Namen „Optiv Nerve“ alle fünf Minuten Standbilder der Nutzer gespeichert haben.

Allein über einen Zeitraum von sechs Monaten wurden mehr als 1,8 Millionen Fotos gespeichert – darunter auch viele „Bilder sexueller Natur“, berichtet der Guardian mit Verweis auf Dokumente von Edward Snowden.

Laut einem Bericht des GCHQ habe der Geheimdienst versucht, die Personen auf den Bildern durch eine automatische Gesichtserkennung zu identifizieren. Dabei wurden die Personen mit einer bereits existierende Liste abgeglichen. Gleichzeitig wurden neue „Ziele“ ausgemacht.

Die Chats wurden wahllos belauscht. Aufgrund dessen, das nicht das gesamte Gespräch mitgeschnitten wurde, sondern nur alle fünf Minuten ein Standbild gemacht wurde, hat der GCHQ nach eigenen Angaben rechtliche Beschränkungen eingehalten.

Der britische Geheimdienst hat die Daten der NSA zukommen lassen. Sie wurden in die NSA-Datenbank „XKeystore“ gespeichert. Die NSA lieferte auch das Wissen, wie man aus den transatlantischen Internetkabeln Webcam-Übertragungen von Yahoo identifizieren kann.

Dabei bildet der GCHQ selber Agenten zur Unterwanderung des Internets aus. Sie versuchen kritische Diskussionen zu steuern und zu stören. Die Agenten nutzen sogar Cyber-Attacken und Sex-Fallen, um ihre Opfer zu zermürben (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...