Die chinesische Regierungs-Agentur für Wissenschaft und Verteidigung hat am Mittwoch Satellitenbilder veröffentlicht, die angeblich die Trümmer des abgestürzten Malaysia Air Fluges MH370 zeigen sollen. Die Nachrichtenagentur Xinuhua gab die genauen Maße der Wrackteile an, die auf dem Südchinesischen Meer treiben sollen. Die Regierung in Malaysia reagierte irritiert: Sie sei nicht von China informiert worden, sagte ein Sprecher.
Vier Tage nach dem rätselhaften Verschwinden eines malaysischen Passagierflugzeugs mit 239 Menschen an Bord haben die Behörden das Suchgebiet noch einmal deutlich ausgeweitet. Auf Bitten der malaysischen Regierung schloss sich am Mittwoch auch Indien dem Einsatz an und ließ seine Küstenwache in der Andamanensee sowie um die Nikobaren-Inseln Ausschau nach Wrackteilen der Boeing 777 halten, wie das indische Außenministerium mitteilte. Nach Angaben des malaysischen Regierung beteiligen sich damit inzwischen zwölf Länder mit 42 Schiffen und 39 Flugzeugen an der Suche nach der Maschine von Malaysia Airlines. Das fragliche Gebiet umfasst mittlerweile 93.000 Quadratkilometer, was ungefähr der Fläche Ungarns entspricht.
Die Passagiermaschine mit der Flugnummer MH370 war in der Nacht zum Samstag in Kuala Lumpur in Richtung Peking gestartet und eine Stunde später gegen 01.30 Uhr von den Radarschirmen verschwunden. Der malaysische Luftwaffenchef Rodzali Daud bestätigte einen Medienbericht, wonach das Militär rund 45 Minuten später eine Maschine über der nördlichen Straße von Malakka westlich von Malaysia auf dem Radar entdeckt habe.
Dieses Gebiet liegt südlich der thailändischen Ferieninsel Phuket und damit Hunderte Kilometer entfernt von der letzten Ortungsstelle im Nordosten von Malaysia. Demnach müsste die Maschine aus bislang ungeklärten Gründen umgekehrt sein. Es sei aber noch unklar, ob es sich bei dem Signal wirklich um die vermisste Maschine gehandelt habe, schränkte Rodzali ein. Thailand und Indonesien erklärten, ihre Flugsicherungen hätten zu dem Zeitpunkt keine außergewöhnlichen Flugbewegungen in der Straße von Malakka beobachtet.
Der Grund für das Verschwinden der Maschine ist damit weiterhin völlig unklar. Die Behörden schließen einen Anschlag oder eine Entführung ebenso wenig aus wie technisches Versagen. Die Polizei prüft zudem, ob sich unter den Passagieren Menschen mit psychischen Problemen befunden haben könnten. Malaysia Airlines sah sich zudem gezwungen, auf Medienberichte zu reagieren, wonach der Co-Pilot bei einem früheren Flug zwei Frauen zu sich ins Cockpit eingeladen und damit gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen hatte. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst und habe eine interne Überprüfung eingeleitet, teilte das Unternehmen mit.