Finanzen

Anlegerschützer: Insolvenzgefahr bei Air Berlin

Die Fluglinie Air Berlin hat die Veröffentlichung ihrer Bilanz erneut verschoben. Anlegerschützer werfen dem Unternehmen vor, seine akute Insolvenz-Gefahr möglichst lange verschleiern zu wollen. Sie fordern eine Bestrafung durch die Finanzaufsicht.
29.03.2014 10:59
Lesezeit: 1 min

Air Berlin hat am Mittwoch die Veröffentlichung ihrer Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 erneut verschoben. Die mit gut 800 Millionen Euro verschuldete Airline sagte, sie arbeite an einer Rekapitalisierung. Anlegerschützer fordern, dass sie von der Finanzaufsicht BaFin bestraft wird.

„Air Berlin verstößt hier ganz klar gegen die Berichtspflichten“, sagte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) der Berliner Zeitung. Air Berlin halte seine Bilanz offenbar absichtlich zurück, weil eine akute Insolvenzgefahr bestehe. Dies wolle die Firmenleitung möglichst lange verschleiern.

„Die BaFin sollte Air Berlin dafür mit Strafzahlungen belegen“, so Kunert. Die Strafen dürften aber nicht vom Vermögen bezahlt werden. Denn dies gehe zu Lasten der Aktionäre. Vielmehr müssten die Organe der Gesellschaft haften. Die BaFin sieht keinen Handlungsbedarf. Eine Sprecherin der Behörde sagte, jede Aktiengesellschaft habe bis Ende April Zeit, ihren Jahresabschluss vorzulegen.

Air Berlin hoffe darauf, irgendwann im April mit der Vorlage der Zahlen gleichzeitig die Rettung des Unternehmens zu verkünden, so der Anlegerschützer. Diese solle bis dahin mit Großaktionär Etihad ausgehandelt werden. „Offenbar ist eine Lösung bislang noch meilenweit entfernt.“

Die Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi hält knapp 30 Prozent von Air Berlin. Sie hat bereits mehrere Hundert Millionen Euro in Air Berlin investiert. Gerüchten zufolge wollen die Araber Air Berlin von der Börse nehmen und mit Alitalia fusionieren. Seit Monaten verhandelt Etihad über einen Einstieg bei den Italienern.

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