Politik

Flug MH370: Letzter Funkspruch gibt neue Rätsel auf

Lesezeit: 1 min
01.04.2014 16:23
Die Angehörigen werfen Malaysia vor, die Wahrheit über Flug MH370 zu verschleiern. Jetzt mussten die Behörden zugeben, den letzten Funkspruch „falsch zitiert“ zu haben. Das Geständnis kommt erst drei Wochen nach dem Verschwinden des Flugzeugs.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Seit mehr als drei Wochen gibt der Verbleib der Boing 777 Rätsel auf. Es wird vermutet, dass die Maschine mit 239 Menschen an Bord im Indischen Ozean, rund 2000 Kilometer westlich von Perth abgestürzt ist. Trümmerteile, die man dem Flugzeug eindeutig zuordnen könnte, wurden bislang aber noch nicht gefunden. Der australische Luftfahrtexperte Geoffrey Thomas geht trotzdem davon aus, dass die Einsatzkräfte auf der richtigen Spur sind.

„Die Hinweise verdichten sich, dass wir im richtigen Gebiet sind, auch wenn es extrem frustrierend ist. Wir leben in einer schnelllebigen Welt, in der alles immer sofort bestätigt werden muss. Wochenlang nach etwas zu suchen, passt einfach nicht in unser Bild. Wir haben uns daran gewöhnt, über Google Earth sogar unsere Pools im Garten zu finden, wir sehen sogar, wo wir vergessen haben, Unkraut zu zupfen. Aber ein Flugzeug finden wir nicht, dass passt für uns nicht zusammen“, sagteThomas.

Es passt auch nicht zu den Sicherheitsvorstellungen der IATA. Der Internationale Luftfahrtverband will verhindern, dass sich ein Geisterflug wie der von MH370 wiederholt. Dazu müssten Flugzeuge mit neuer Technik ausgestattet werden, sagte IATA-Chef Tony Tyler am Dienstag in Kuala Lumpur.

„Wir müssen sicherstellen, dass so etwas nicht noch mal passiert. Flugzeuge müssen in Echtzeit erfasst werden können. Nach meiner Ansicht hat das für uns Priorität“, so Tyler.

Am Dienstag gab es auch neue Erkenntnisse über den letzten bekannten Funkspruch der MH370-Crew. Die malaysischen Behörden räumten ein, die Worte aus dem Cockpit falsch zitiert zu haben. Statt „all right, good night“, wie es zunächst hieß, lautet der Spruch nun „Good night Malaysian three seven zero“. Das mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, für die verzweifelten Angehörigen sei das aber unfassbar, sagt Geoffrey Thomas: „Dass es drei Wochen gedauert hat, um das zu korrigieren, gibt den Familien einmal mehr das Gefühl, dass ihnen Dinge verschwiegen werden. Es unterstützt eine bestimmte Theorie.“

Viele der vor allem aus China stammenden Angehörigen werfen Malaysia vor, die Wahrheit über Flug MH370 zu verschleiern. In der vergangenen Woche war es bei Protesten vor der malaysischen Botschaft in Peking zu Zusammenstößen zwischen wütenden Familienmitgliedern und der Polizei gekommen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Israel: Warum die Revolutionsgarde im Iran eine große Gefahr ist
15.04.2024

Der massive Raketen- und Drohnenangriff aus dem Iran auf Israel markiert einen Wendepunkt im langjährigen Konflikt der beiden Länder. Was...