Politik

Spaltung: Kiew warnt Ost-Ukraine vor Referendum

Der ukrainische Übergangspräsident Turtschinow hat die Bevölkerung der Ost-Ukraine vor der Unterstützung des für Sonntag geplanten Unabhängigkeits-Referendums gewarnt. Eine Selbstverwaltung würde die "vollständige Zerstörung der Wirtschaft" herbeiführen.
10.05.2014 15:36
Lesezeit: 1 min

Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat die Bevölkerung im Osten des Landes eindringlich vor der Unterstützung des für Sonntag geplanten Unabhängigkeitsreferendums gewarnt und zu Gesprächen über mehr Autonomie für die Regionen aufgerufen.

Eine Abspaltung "wäre ein Schritt in den Abgrund" für die betroffenen Regionen Donezk und Luhansk, sagte Turtschinow am Samstag auf seiner Website. "Diejenigen, die für eine Selbstverwaltung eintreten, verstehen nicht, dass dies eine vollständige Zerstörung der Wirtschaft, der Sozialprogramme und des Lebens im allgemeinen für die Mehrheit der Bevölkerung in diesen Regionen bedeuten würde."

Turtschinow erneuerte seine Bereitschaft, an einem Runden Tisch Gespräche über mehr Autonomie zu führen. Allerdings dürften "Terroristen" daran nicht teilnehmen, schränkte er mit Blick auf Rebellen ein, die Polizei- und Regierungsgebäude besetzt haben.

Die Regierung in Kiew lehnt das Referendum in den russischsprachigen Regionen als illegal ab. Der Ausgang könnte die ohnehin wegen der Ukraine-Krise äußerst angespannten Beziehungen zwischen dem Westen und Russland zusätzlich belasten. Es wird zudem befürchtet, dass sich die Lage in der Ukraine zu einem Bürgerkrieg ausweiten könnte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande haben Russland am Samstag erneut mit weiteren Sanktionen gedroht (mehr hier). Zuvor hatte Polen von Deutschland mehr Druck auf Moskau gefordert. Europa müsse entschlossen handeln, wenn vor der Haustür ein Staat mit militärischer Macht erpresst wird (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...