Bei ihren Friedensgesprächen in Kuba haben die kolumbianische Regierung und die Rebellenorganisation FARC eine Einigung über den illegalen Drogenhandel erzielt. Kolumbianische Regierungsvertreter sprachen am Freitag von einem wichtigen Durchbruch: „Um diesen Traum wahr zu machen, geht es in dem Abkommen um den Austausch von Drogenpflanzen auf einer landesweiten Ebene. Am Ende soll ein umfassender Stop des Anbaus und des Nutzens von Drogenpflanzen in allen Regionen stehen.“
Herstellung und Handel mit Kokain war eine der Haupteinnahmequellen für die FARC. In dem Abkommen haben die Rebellen zugesagt, Bauern zum Anbau anderer Pflanzen zu ermutigen. Im Gegenzug will die Regierung die Zerstörung von Kokafeldern beenden und auch das Versprühen von Herbiziden nur noch als letztes Mittel einsetzen.
Mit der Übereinkunft sind beide Seiten dem Ende des längsten Bürgerkriegs in Südamerika einen Schritt nähergekommen. Bereits im letzten Jahr hatten man sich über Reformen in der Landwirtschaft und eine politische Beteiligung der FARC geeinigt. Über Entschädigungszahlungen für Opfer des Konfliktes und Einzelheiten zum Ende der Kämpfe muss noch verhandelt werden.
Der Chefunterhändler der FARC, Ivan Marquez, gab sich verhalten optimistisch: „Wir haben eine Lösung für den Umgang mit illegalen Drogen gefunden. Das verkürzt den Weg zum Frieden in Kolumbien. Dieser Weg ist kompliziert, weil die endgültige Lösung des Problems bei den mächtigen Staaten außerhalb unserer Grenzen liegt.“
Die Verhandlungen in Havanna sollen einen fast 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg beenden. Die Kämpfe in Kolumbien hatten 1964 begonnen und haben bisher mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet.