Politik

Umfrage: Front National baut Vorsprung in Frankreich aus

Der Front National ist derzeit in Frankreich stärkste politische Kraft. Die Partei um Marine Le Pen erreicht laut aktuellen Umfragen 24 Prozent der Wählerstimmen. Die regierende Sozialistische Partei um Präsident Hollande kommt dagegen nur auf 17 Prozent der Stimmen.
17.05.2014 01:04
Lesezeit: 1 min

Die rechtsgerichtete National Front (FN) liegt Umfragen zufolge bei der Gunst der französischen Wähler vorne. Den Angaben der französischen Zeitung Le Monde zufolge wollen 24 Prozent der Befragten bei den EU-Wahlen für den FN stimmen. Damit überholt die Partei um Marine Le Pen, die konservative UMP (23 Prozent) und hängt die gegenwärtig regierenden Sozialisten (17 Prozent) um Präsident François Hollande ab.

Die Grünen (EELV) erhalten 8 Prozent der Stimmen und damit etwas mehr als die Zentrumspartei UDI-Modem (7,5 Prozent) und der Linksfront (7 Prozent). Die Stichprobe umfasste 1507 befragte Franzosen über 18 Jahre.

Der hohe Zuspruch für den FN geht auf die starke Unzufriedenheit der Wähler zurück, die von den etablierten Parteien enttäuscht sind. Sie werfen den regierenden Sozialisten vor, nicht ausreichend gegen die hohe Arbeitslosigkeit und gegen die Kriminalitätsrate zu tun. Die konservative UMP hingegen machte seit der Niederlage von Nicolas Sarkozy bei den Wahlen im Mai 2012 nur noch mit parteiinternen Machtkämpfen auf sich aufmerksam.

Die Sozialistische Partei um Premier Manuel Valls wirbt mit Steuersenkungen für 1,8 Millionen Franzosen und hofft so gegen das Umfragetief ankämpfen zu können (mehr hier). Auch bei den Kommunalwahlen im März konnte der Front National deutlich an Stimmen dazugewinnen (hier). Erstmals seit 1995 erreichte die Partei bereits im ersten Wahlgang einen Bürgermeistersitz.

Während der FN bei den Europawahlen 2009 landesweit lediglich rund 6 Prozent der Stimmen erreichte, hat die Partei bei den diesjährigen EU-Wahlen gute Chancen stärkste Kraft in Frankreich zu werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...