Finanzen

Nervöse Märkte: Zahlreiche Gewinn-Warnungen

Lesezeit: 1 min
11.06.2014 12:22
Belastet von zweistelligen prozentualen Kursverlusten bei der Lufthansa verlor der Dax 0,3 Prozent. Die Fluglinie musste ihr Gewinnziel für 2014 deutlich senken. Die Kursverluste beim französischen Stahlröhren-Hersteller Vallourec ließen den EuroStoxx50 um ebenfalls 0,3 Prozent fallen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Pessimismus in den Chef-Etagen einiger europäischer Konzerne hat Aktienanlegern am Mittwoch die Stimmung vermiest. Belastet von zweistelligen prozentualen Kursverlusten bei der Lufthansa und dem französischen Stahlröhren-Hersteller Vallourec verloren Dax und EuroStoxx50 jeweils 0,3 Prozent auf 10.003 und 3308 Punkte.

„Wir hängen seit etwa zwei Wochen auf dem aktuellen Niveau fest und konnten uns von der psychologisch wichtigen Dax-Marke von 10.000 Punkten nicht absetzen“, sagte ein Börsianer. „Daher ist es Zeit, etwas Luft abzulassen und Gewinne mitzunehmen.“ Er halte einen Rückgang auf bis zu 9800 Zähler für möglich. Aus Sicht seines Kollegen Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black ist ein größerer Kursrutsch nicht zu erwarten. „Es gibt immer noch viele, die Verkäufe als willkommene Kaufgelegenheit betrachten.“

Thema Nummer eins auf dem Börsenparkett war die Reduzierung des Lufthansa-Gewinnziels für 2014 auf eine von zuvor 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Außerdem hält die Airline es nicht mehr für möglich, das Ergebnis wie geplant mit Hilfe des Sanierungsprogramms Score 2015 auf 2,65 Milliarden Euro zu steigern. „Das kommt überraschend, da sie auf einem guten Weg waren“, sagte ein Börsianer.

Die Lufthansa-Aktie fiel daraufhin um bis zu 13,7 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief von 17,18 Euro. Das ist der größte Tagesverlust seit etwa fünf Jahren. Damit ging etwa die Hälfte des Dax-Verlustes auf das Konto dieses Wertes. Im Sog der Lufthansa verloren die British Airways-Mutter IAG 3,7 Prozent und Air France-KLM 5,3 Prozent.

An der Pariser Börse sorgte die Warnung von Vallourec vor einem zehnprozentigen Gewinnrückgang im laufenden Jahr für Aufsehen. „Das ist eine deutliche Reduzierung des ursprünglichen Ziels eines ,stabilen und moderaten Wachstums‘“, schrieben die Citigroup-Analysten in einem Kommentar. Der Salzgitter -Konkurrent begründete seine Prognosereduzierung mit einer geringeren Nachfrage, vor allem vom Großkunden Petrobras, dem brasilianischen Ölförderer.

Vallourec-Titel rutschten um bis zu 13,7 Prozent ab und waren mit 34,05 Euro so billig wie zuletzt im April 2013. Das ist das größte Tagesminus seit zwei Jahren. Salzgitter verloren 0,2 Prozent.

Unter Verkaufsdruck stand in Paris auch Airbus. Die Aktien büßten 3,6 Prozent ein, nachdem die Fluggesellschaft Emirates einen Auftrag über 70 Jets des Typs A350 XWB storniert hatte.

Im deutschen Kleinwerte-Index SDax trug Kion mit einem Minus von 3,9 Prozent und einem Kurs von 32,48 Euro die rote Laterne. Die US-Bank Goldman Sachs trennte sich von einem 7,6-prozentigen Anteil an dem Gabelstapler-Hersteller. Insidern zufolge wurden die Titel zu je 32,70 Euro verkauft.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...