Bei einer Demonstration gegen die brasilianische Regierung in der größten Stadt des Landes São Paulo ist es am Donnerstagabend zu Ausschreitungen gekommen. Einige Teilnehmer warfen Schaufenster ein, legten Feuer, verwüsteten Bankfilialen und beschädigten Autos. Die Polizei setzte Tränengas ein. Berichte über Verletzte lagen zunächst vor.
Die Ausschreitungen ereigneten sich, während etwa 25 Kilometer entfernt in einem anderen Teil São Paulos das Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen England und Uruguay stattfand. Der Protestmarsch mit etwa 1.300 Teilnehmern hatte friedlich begonnen. Die Demonstranten wollten damit an eine Aktion erinnern, mit der vor einem Jahr Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr verhindert wurden.
Während viele die Fußball-WM in Brasilien bereits jetzt als „die beste WM aller Zeiten“ bezeichnen, übermitteln alternative Medien ein düsteres Bild: In den Favelas von São Paulo geht die Militärpolizei gegen Fan-Partys vor. In Fortaleza wurden vor einem WM-Spiel rund 40 Demonstranten verhaftet (mehr hier).