Politik

Frankreich: Industrie und Dienstleistungen mit ganz schwachen Zahlen

Lesezeit: 1 min
23.06.2014 11:15
Die Entwicklung in Frankreich zieht die Euro-Zone nach unten: Die Industrie meldet schlechte Zahlen. Der Dienstleistungs-Sektor ebenfalls. Weil Deutschland nur mäßig wächst, bleibt der Währungsunion nur die Hoffnung auf mehr staatliche Mittel - und damit höhere Defizite.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Das französische Konjunktur-Barometer fiel aktuell von 49,6 im Mai auf saisonal angepasste 47,8. Das ist der niedrigste Wert seit Dezember. Der Wert für Dienstleistungen sank von 49,1 auf 48,2. Das teilte das Markit-Institut am Montag mit. Volkswirte hatten für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Region einen fast unveränderten Wert prognostiziert. Sie rechneten mit einem Fall auf lediglich 49,5.

Eine Notierung des EMI unter 50 zeigt an, dass die Geschäfte in der Industrie im Vergleich zum Vormonat schrumpften. Erst Werte über 50 signalisieren Wachstum. Bereits in den vergangenen drei Quartalen stand die französische Wirtschaft schlechter da als die Eurozone (mehr hier).

„Es gibt wenig Anzeichen für eine Trendwende in der Leistung der französischen Wirtschaft am Ende des zweiten Quartals“, zitiert Bloomberg einen Senior-Ökonom von Markit. Es scheint, als werde sich die schwache Wirtschaftsleistung Frankreichs fortsetzen.

Auch die deutsche Wirtschaft bleibt hinter den Erwartungen: Der Einkaufsmanager-Index des verarbeitenden Gewerbes steigt im Juni auf 52,4 Punkte. Erwartet wurden jedoch 52,7 Punkte nach 52,3 Punkten im Vormonat (mehr hier).

Insgesamt hat die Konjunkturerholung in der Eurozone im Juni den zweiten Monat in Folge an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft fiel um 0,7 auf 52,8 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit einem halben Jahr. Trotz des Rückgangs blieb das Barometer aber über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern anzeigt.

„Die Euro-Zone ist im zweiten Quartal so stark gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr“, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Dass das Barometer jedoch zum zweiten Mal hintereinander nachgab, deutet darauf hin, dass dem Aufschwung ein wenig die Puste ausgeht.“ Das Hauptproblem sei die große Kluft innerhalb der Währungsunion. In Frankreich etwa könne das Bruttoinlandsprodukt sogar schrumpfen, in Deutschland dagegen erneut kräftig wachsen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie gab um 0,3 auf 51,9 Zähler ab, den niedrigsten Wert seit sieben Monaten. Das Barometer für die Dienstleister fiel um 0,4 auf 52,8 Zähler.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte in der vergangenen Woche eine düstere Einschätzung der Euro-Wirtschaft abgegeben. Nach wie vor sei die Leistung unter Vorkrisen-Niveau. Die Arbeitslosigkeit sei „inakzeptabel hoch“ und die Inflation „besorgniserregend niedrig“, so Bloomberg.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...

DWN
Politik
Politik „Im Sinne der USA“: Warum ein Investor aus Miami Nord Stream 2 kaufen möchte
02.01.2025

Der potenzielle Nord Stream 2 Investor Stephen Lynch möchte die Pipeline kaufen. Dies sei im Interesse der USA. Kann der Kauf der...

DWN
Technologie
Technologie EUDI-Wallet nicht vor 2026: Warum Deutschland bei der digitalen Ausweis-App auf Gründlichkeit setzt
02.01.2025

Während Italien die digitale Brieftasche bereits eingeführt hat, wird das EUDI-Wallet in Deutschland nicht vor 2026 kommen. Thorsten...