Der BER-Planer Alfredo di Mauro war beim Großflughafen für die Entrauchungsanlage zuständig. Die Anlage ist einer der Gründe für die Verzögerung bei der Eröffnung. Aus Berichten des Stern geht hervor, dass der BER-Planer nicht einmal über ein Ingenieursdiplom verfügt. Stattdessen besitzt er lediglich einen Gesellbrief als technischer Zeichner, wie sein Anwalt dem Magazin bestätigte.
Anfang Mai 2014 hatte BER-Chef Hartmut Mehdorn den Planer entlassen. Als Begründung gab Mehdorn die fehlerhafte Entrauchungsanlage an. „Er hat die Anlage 14 in ihrer vorliegenden, nicht funktionsfähigen Form geplant“, so Mehdorn damals. Die BER-Führung wollte jedoch keine Stellungnahme dazu beziehen, ob sich di Mauro bei seiner Bewerbung um den Posten als Chef-Planer als Ingenieur vorgestellt und wie er dies belegt hat.
Di Mauro hat die BER-Planung unter einem von ihm geleiteten Ingenieursbüro ausgeführt. Die letzten Aufträge im Zusammenhang mit dem Flughafen erhielt er 2012 und 2013. Aus den Daten des Bundesanzeiger gehen stetig steigende Umsätze seiner Firma hervor. Demnach steigerte das „Technik Consult GmbH Ingenieursbüro“ seine Gewinne von knapp 24.000 Euro im Jahr 2008 auf mehr als 640.000 Euro im Jahr 2012.
Di Mauro geriet bereits im Jahr 2002 für seine fehlerhafte Arbeit in die Kritik. Aufgrund einer Fehlplanung eines Ärztezentrums habe sich in der Tiefgarage Wasser gesammelt. Die Auftraggeber kündigten ihm daraufhin den Vertrag. Di Mauro habe sich damals als Architekt vorgestellt, sagte einer der Auftraggeber dem Stern.
Die Skandale rund um das Großprojekt BER reißen nicht ab. Erst kürzlich wurde der Technik-Chef aufgrund von Korruptionsvorwürfen entlassen (mehr hier). BER-Chef Mehdorn berief daraufhin ein Experten-Team zur Korruptionsbekämpfung, dass etwaigen Schmiergeldzahlungen nachgehen soll (hier). Die Eröffnung des Großflughafens BER wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Inzwischen überlegen die Planer sogar, den fehlerhaften Flughafen komplett abzureißen und neu aufzubauen (hier).