Unternehmen

US-Gericht zwingt Argentinien in die Staatspleite

Ein US-Gericht hat entschieden, die von Argentinien in New York hinterlegten Zinszahlungen zu blockieren. Fließt das Geld nicht bis Montag an die Gläubiger weiter, wird das als technischer Zahlungsausfall gewertet. Argentinien hätte dann eine 30-tägige Frist bis zur offiziellen Insolvenz.
27.06.2014 12:42
Lesezeit: 1 min

Im Schuldenstreit mit Hedgefonds hat das zuständige US-Gericht entschieden, die von Argentinien geleisteten Zinszahlungen zu blockieren. Argentinien hat 832 Millionen Dollar von der argentinischen Zentralbank unter anderem auf New Yorker Konten zur Auszahlung an Bondsinhaber zur Verfügung gestellt, erklärte Wirtschaftsminister Axel Kicillof am Donnerstagabend. Die Zahlungen sind am Montag fällig, die Bank darf das Geld allerdings nicht auszahlen, weil der Richter dies als Verstoß gegen seine Auflagen wertet.

Fließt das Geld nicht an die Gläubiger weiter, wird das als sogenannter technischer Zahlungsausfall gewertet und Argentinien bekäme eine 30-tägige Frist bis zur offiziellen Insolvenz. „Jeder Versuch, die Zahlungen an unsere Gläubiger zu verhindern, stellt eine ernsthafte Verletzung internationalen Rechts dar", sagte Kicillof.

Das Oberste US-Gericht hatte zuletzt ein Urteil der Vorinstanz bestätigt, wonach der Staat erst die Hedgefonds auszahlen muss, bevor die anderen Gläubiger bedient werden können. Diese  hatten sich nicht an den beiden Schuldenschnitten beteiligt, die Argentinien 2005 und 2010 mit 93 Prozent seiner Gläubiger vereinbart hatte. Beide Zahlungen gleichzeitig kann sich das Land nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nicht leisten. Der Streit wird vor US-Gerichten ausgefochten, weil die Staatsanleihen damals in Dollar unter amerikanischem Recht begeben wurden.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...