Finanzen

Putin treibt in Brasilien Anti-Dollar-Allianz voran

Russlands Präsident Putin und seine Partner aus den Brics-Staaten bereiten in Brasilien den Start einer eigenen Entwicklungs-Bank vor. Diese Alternative zum IWF ist Teil des Strebens der Schwellenländer nach Unabhängigkeit vom bestehenden Dollar-Finanzsystem.
15.07.2014 19:55
Lesezeit: 1 min

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und Russlands Präsident Wladimir Putin bereiten den Start der Brics-Entwicklungsbank voran. Diese soll eine Alternative zum IWF bieten, der von der EU und den USA dominiert wird.

Am Montag empfing Rousseff ihren russischen Amtskollegen Putin im Präsidentenpalast Brasiliens, berichtet AP. Anschließend sagte Rousseff zu Reportern, dass die Brics-Bank das Top-Thema des Gipfeltreffens der fünf Brics-Staaten am Dienstag im brasilianischen Fortaleza sein wird. Sie hoffe, dass eine Einigung erreicht wird.

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehörten zu den „größten Staaten der Welt und können sich in der Mitte des 21. Jahrhunderts nicht mit irgendeiner Art von Abhängigkeit abfinden“, so Rousseff. Brasilien und Russland unterzeichneten am Montag auch bilaterale Abkommen über Luftabwehr, Erdgas und Bildung.

Bei dem Brics-Treffen am Dienstag nehmen eine Reihe weiterer Staaten als Gäste teil: Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ekuador, Guyana, Paraguay, Peru, Surinam, Uruguay und Venezuela.

Die gemeinsame Entwicklungsbank der Brics-Staaten soll vor allem Projekte finanzieren, für welche die internationalen Finanzinstitute nicht genügend Geld bereitstellen oder im Gegenzug politische Zugeständnisse verlangen. Als Startkapital verwenden die Brics-Staaten ihre Dollar-Reserven (mehr hier).

Neben dieser Alternative zu IWF und Weltbank planen die Brics-Staaten einen weiteren Schlag gegen die USA. Sie wollen den internationalen Handel ohne den Dollar abwickeln und auf Dollar-Währungsreserven verzichten. Dies hatte Putins Wirtschafts-Berater Sergej Glasjew am 10. Juni bereits gefordert (mehr hier).

Anfang Juli nannte die Chefin der Russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, nach einem Treffen mit Putin erste Details dieser Anti-Dollar-Allianz (mehr hier). Sie sagte:

„Wir verhandeln mit China und unseren Brics-Partnern über die Errichtung eines Systems multilateraler Swaps, die einem Land Ressourcen bereitstellen, wenn nötig. Und ein Teil der internationalen Währungsreserven könnten dazu verwendet werden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...