Politik

Russland: Schwellenländer sind die Gewinner von EU-Gemüse-Boykott

Russland will den Import von Lebensmitteln aus Argentinien, Brasilien, Iran, Israel, Marokko, Paraguay, Türkei, Uruguay und ehemaligen Sowjetstaaten massiv steigern. Dadurch soll der Import-Ausfall von Lebensmitteln aus der EU kompensiert werden. Zuvor hatte der Kreml ein Import-Verbot für alle Lebensmittel-Produkte aus der EU ausgesprochen.
10.08.2014 00:51
Lesezeit: 1 min

Russland möchte seine Lebensmittel-Importe aus Argentinien, Brasilien, Iran, Israel, Marokko, Paraguay, Türkei, Uruguay und den ehemaligen Sowjetstaaten steigern.

Dadurch soll der Import-Ausfall aus den EU-Ländern kompensiert werden. Der russische Markt leidet unter den eigenen Sanktionen gegen die EU. Es droht eine Versorgungs-Knappheit.

Die Produkte sollen schnell und lizenzfrei eingeführt werden. Doch das ist nicht risikofrei. Die russische Zentralbank warnte vor dem Importverbot der preisgünstigen EU-Güter. Der Kauf von teureren ausländischen Produkten könnte die ohnehin hohe Inflation antreiben.

Diese war im Juni mit 7,8 Prozent hinter den Erwartungen zurück geblieben. Ein Jahr zuvor war die Inflation einen Prozentpunkt niedriger. Seit September vergangenen Jahres stieg diese kontinuierlich an. Europa ist für Russland immer noch der wichtigste Handelspartner, meldet das Auswärtige Amt.

Ein Drittel der von Russland importierten Lebensmittel stammten im vergangenen Jahr aus der EU. Nach Angaben der Europäischer Kommission beträgt das Exportvolumen an Agrargütern nach Russland 15,8 Milliarden Dollar.

„Der Anspruch des Kremls, Rache am Westen zu nehmen, wird die Menschen in Russland schwer treffen“, zitiert Bloomberg den Präsidenten Litauens, Dalia Grybauskaite.

Doch Putin sagt, dass die Sanktionen gegen Lebensmittel aus der EU den „nationalen Interessen“ Russlands dienlich seien.

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