Unternehmen

Deutscher Arbeitsmarkt: Mehr Arbeitslose als erwartet

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im September schlechter entwickelt als für die Jahreszeit üblich. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Monatsvergleich zwar um 94.000 auf 2,808 Millionen zurück. Saisonbereinigt legte die Arbeitslosenzahl aber unerwartet stark um 12.000 Personen zu.
30.09.2014 12:13
Lesezeit: 1 min

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im September schlechter entwickelt als für die Jahreszeit üblich. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Monatsvergleich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit zwar um 94.000 auf 2,808 Millionen zurück. Der Rückgang fiel damit schwächer aus als für die einsetzende Herbstbelebung üblich.

Saisonbereinigt legte die Arbeitslosenzahl unerwartet stark um 12.000 zu. Banken-Volkswirte hatten im Durchschnitt noch mit einer Abnahme um 2000 im Monatsvergleich gerechnet. Die BA erklärte die Zunahme damit, dass die Entlastungswirkung durch die Arbeitsmarktpolitik zurückgegangen sei. Warnsignale, dass eine Verschlechterung bevorstehen könnte, sieht die Behörde nicht.

BA-Chef Frank-Jürgen Weise unterstrich am Dienstag, dass die Zahl der Arbeitslosen in geringerem Umfang als in den Vorjahren durch Förderprogramme gesenkt worden sei. Angesichts der Ukraine-Krise und der Sanktionen gegen Russland sowie der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone wird für das laufende Jahr bei der Arbeitslosigkeit in Deutschland wenig Bewegung erwartet.

BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker widersprach einem Zeitungsbericht, wonach es erste Warnsignale bei der Kurzarbeit gebe. Der Beratungsbedarf bei der Kurzarbeit sei regional und über Branchen breit gestreut im September gestiegen, aber nicht so stark, wie im September vorigen Jahres. „Wir haben keine Signifikanz, dass da was droht“, sagte Becker. In Kurzarbeit seien derzeit 45.000 Beschäftigte, für 11.000 sei sie angekündigt.

Banken-Volkswirte etwa von der BayernLB sprachen dennoch von „ersten Bremsspuren am Arbeitsmarkt“. Diese seien dem konjunkturell schwachen zweiten Quartal und „zum Teil der gestiegenen außenwirtschaftlichen Unsicherheit zuzuschreiben“. Von einer negativen Trendwende sei aber nicht auszugehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...